Wir leben in einer digitalen Welt, in der die Konsumenten Könige sind und Produkte und Dienstleistungen jederzeit und überall gefunden, bewertet, diskutiert und gekauft werden können. Die ständige technologische Weiterentwicklung treibt den Konsumenten dazu, seinen Hunger nach einer erhöhten digitalen Erfahrung zu stillen. Diese Erfahrung und die Bequemlichkeit, welche digitale Dienstleistungen wie Uber und Airbnb offerieren, werden vermehrt von Konsumenten als Benchmark gesetzt und als Standard für neue Dienstleistungen vorausgesetzt.
Digitalisierung ohne Grenzen
Nun sind wir alle Konsumenten und Arbeitnehmer oder Arbeitgeber. Und somit bringen wir dieses Verlangen in die Arbeitswelt mit und erwarten, dass sich alle Unternehmen der Digital Innovation stellen. Die Grenze zwischen Arbeit und Privatem wird immer mehr verschwinden. Aus diesem Grund müssen sich Unternehmen, ob sie wollen oder nicht, ob sie gross oder klein sind, mit der digitalen Transformation und den Auswirkungen auseinandersetzen. Sie müssen neue Wege einschlagen, um Konsumenten und Arbeitnehmer zu befriedigen, oder als Konsequenz den Verlust von Marktanteilen oder sogar ihren Untergang hinnehmen.
Früher galten Akteure mit günstigeren Angeboten als grösstes Risiko für traditionelle Unternehmen. Heute werden etablierte Unternehmen von eben gegründeten Marktteilnehmern mit neuartigen digitalen Dienstleistungen und Geschäftsmodellen zunehmend verdrängt. Eine grosse Mehrheit der Führungskräfte ist sich der Veränderungen, die die Digitalisierung mit sich bringt, bewusst und nahezu jedes Unternehmen setzt auf Digitalisierung. Allerdings besteht auch ein Bewusstsein, dass die grössten technologischen Innovationen sich heute nicht über die Tools selbst definieren, sondern darüber, wie gut sie für den einzelnen Menschen gemacht sind. Denn die Technologie soll sich dem Menschen anpassen und nicht der Mensch der Technologie.
Der Digital Index Switzerland
Die Accenture-Studie «Digital Index Switzerland 2017», die den jährlichen Reifegrad der Digitalisierung von 100 Schweizer Unternehmen misst, hat gezeigt, dass die Mehrheit der Unternehmen ihre Innovationsprozesse und somit auch die Monetarisierung digitaler Produkte und Dienstleistungen gegenüber dem Vorjahr verbessern konnte. Diese Unternehmen wurden in drei digitale Profile mit unterschiedlichen Charakteristiken eingestuft: Digital Followers, Digital Maintainers und Digital Trendsetters.
Unternehmen, die bereits ihren digitalen Weg begonnen haben, aber noch nicht vollständig bereit für eine Transformation sind, werden als Digital Followers bezeichnet. Sie haben angefangen, ihre Standardprodukte und -dienstleistungen über digitale Plattformen zu verkaufen. Digital Maintainers wiederum sind Unternehmen, die sich auf die digitale Monetarisierung fokussieren, aber noch keine kontinuierliche Innovations-Pipeline besitzen. Zum dritten Profil, den Digital Trendsetters, gehören Unternehmen, die sich auf digitalgestützte Innovation fokussieren und die Fähigkeit haben, neue Trends, Produkte und Dienstleistungen zu entwickeln. Gemäss der Top-500-Studie von Accenture sind die heutigen Trendsetter in den letzten Jahren am schnellsten gewachsen. Um diese Zahlen weiter zu verbessern, müssen Unternehmen hinsichtlich der Digitalisierung mutiger werden.