Interne Untersuchungen der Dachser-Gruppe haben gezeigt, dass sich rund 20 Prozent Kapazität beim Lkw-Transport und viele Tonnen Kohlendioxid und Kraftstoff einsparen liessen, wenn Industrie und Handel weniger verpackte Luft versenden würden. Auch im See- und Lufttransport gibt es erhebliche Einsparmöglichkeiten bei den Transportverpackungen. Oftmals scheuen sich Firmen jedoch, Verpackungsoptimierungen anzugehen, da diese Verbesserungen, einen ganzheitlichen Ansatz und die Zusammenarbeit mehrerer Abteilungen innerhalb eines Unternehmens erfordern.
Die meisten Unternehmen benutzen Standardkartongrössen. Dies hat allerdings zur Folge, dass sowohl die einzelnen Produktverpackungen als auch die Kartons, in denen die verpackten Produkte zum Versand vorbereitet werden, häufig viel zu gross sind. Wenn die Kartons dann vom Verlader oder Spediteur zusammengestellt und transportfertig gemacht werden, ist von vornherein viel unnötige Luft im Gebinde.
Kostentreiber «verpackte Luft»
Der Logistikdienstleister versucht, seine Sendungen zu bündeln, jeden Lkw oder Container höchstmöglich auszulasten und die Routenplanung zu optimieren. Das reduziert die Kosten und schont die Umwelt. Dennoch verbleibt vor allem in den Primär- und Umverpackungen noch immer zu viel Luft im Lkw/Container. Luft in nicht voll beladenen Containern ist wahrscheinlich das teuerste Gut, das heute um die Welt verschifft oder auch gefahren wird. Die Transportkette liesse sich folglich nicht nur ökologisch stark verbessern, sondern auch kostengünstiger werden, wenn weniger Luft transportiert würde.
Weniger ist mehr
Verpackung sollte nicht nur schützen und gut aussehen, sondern auch in der gesamten Logistikkette platz- und kosteneffizient funktionieren. Die Verpackung beeinflusst die gesamte Supply Chain von der Zulieferung über Produktion, Lagerung bis zum Kunden, deren Kunden und der Entsorgung.
Die Reduzierung der Kartonhöhe einer Primär- respektive Umverpackung um zwei Zentimeter kann bedeuten, dass 100 zusätzliche Kartons in einen Container passen und so die Containertransportkosten sinken. Darüber hinaus hat die Verpackungsoptimierung häufig auch einen positiven Effekt auf den CO₂-Fussabdruck und andere Umweltbelastungen. Jedes Unternehmen sollte sich daher die Fragen stellen:
- Sind die aktuellen Masse der Produktverpackung optimal für das Handling und die Lagerkosten (Volumen- und Flächennutzung)?
- Ist die Kartonage stark genug, um das Produkt beim Transport optimal zu schützen (Wie hoch ist die Schadensquote?)?
- Wie viel Luft wird transportiert und in den Supply-Chain-Kosten tatsächlich verrechnet?
Kostenposition Ladungsträger
Am besten konzentriert sich die Untersuchung zuerst auf die Top-Umsatzbringer. Unter der Berücksichtigung der Dimension sowie der geometrischen Form des Produkts wird die Produktstückzahl analysiert. Beispielsweise pro Schachtel oder mittels Anzahl Schachteln pro Transportverpackung (Faltkiste), mithilfe der Anzahl Transportverpackungen pro Palette oder mit der Anzahl Paletten pro Lastwagen/Container. Danach werden die Alternativen bewertet und optimale Lösungen gesucht. Eventuell wird ein völlig neues Verpackungsdesign angeregt.