Eine Organisation mit gutem Nachhaltigkeitsmanagement reduziert ihren Energie- und Ressourcenverbrauch und ihre Emissionen. Damit spart die Unternehmung Kosten, stärkt die Innovationskraft und erschliesst sich im besten Fall neue Märkte. Denn der Wunsch nach umweltgerecht produzierten Gütern steigt bei einem wachsenden Segment kaufkräftiger Konsumenten. Eine Organisation, welche ihre Umweltperformance im Griff hat, bildet soziales Vertrauenskapital bei Interessensgruppen wie Investoren, Versicherungen, Behörden, NGO, Medien. Sie betreibt Risikomanagement und schafft sich in vielen Fällen gar Zugang zu neuem monetären Kapital, zum Beispiel von Pensionskassen.
Jedes Unternehmen hat heute ein Interesse, mit Ressourcen- und Energieoptimierung Kosten zu sparen, durch Einhaltung des Gesetzes kostspielige Rechtsfälle zu vermeiden und über die Berücksichtigung der Bedürfnisse der wichtigen Anspruchsgruppen ein Vertrauenskapital aufzubauen.
Besondere Chancen haben rohstoff- und energieintensive Branchen infolge des ökonomischen Optimierungspotenzials. Produzenten von Gütern mit grosser physischer Nähe zum Kunden wie beispielsweise Nahrungsmittel, Spielzeuge, Textilien, Schmuck, etc. differenzieren sich mit ihrem Engagement in nachhaltiger Entwicklung erfolgreich in gesättigten Märkten.
Schlanke Managementsysteme
Für kleine und mittelgrosse Unternehmen ist das Umweltmanagement relevant, weil es seitens grosser Unternehmen immer häufiger von Lieferanten und Zulieferern verlangt wird. KMU haben zwar weniger Ressourcen, aber sie profitieren dafür von einer geringeren Komplexität der Organisation, sind flexibler und somit anpassungsfähiger. Ein wichtiger Schlüssel zum Erfolg sind schlanke Managementsysteme, welche Kundenorientierung, Qualität, Umwelt, Sicherheit gleichzeitig in einem integrierten Ansatz berücksichtigen.
Solche leistungsfähigen Managementsysteme erlauben es, verschiedene Managementbereiche koordiniert und mit einem maximalen Kosten-Nutzen-Verhältnis zu führen. Bestehende Normen im Bereich der Qualität, Sicherheit und der Umwelt bilden wertvolle Werkzeuge, sofern die Anwender nicht in die Rolle der «Systembuchhalter» fallen. Ein gutes Managementsystem strebt nach Kohärenz und
erlaubt dynamisches Antworten auf ändernde Bedingungen. Es folgt dem klassischen Demingkreis «Plan-Do-Check-Act» und strebt nach einer kontinuierlichen Verbesserung.
Die Innenanalyse
Die erste Phase stellt die Basis jedes wirksamen Managementsystems dar, denn sie beinhaltet eine fundierte Innenanalyse des Unternehmens und eine Outside-In-Betrachtung. Daraus lässt sich eine auf das jeweilige Unternehmen in seiner aktuellen Situation angepasste Umweltpolitik mit Zielen ableiten.
Im nächsten Schritt geht es um die Fragen: Welches sind die Wirkungen der Aktivitäten, der Produkte und der Leistungen des Unternehmens auf die Umwelt und die damit verbundenen Risiken? Wie werden diese Aspekte heute gemanagt und was hat das Unternehmen bereits in dieser Richtung getan? Wo liegen die Verbesserungspotenziale und welches wären die Vor- beziehungsweise die Nachteile ihrer Nutzung? Dies führt zu einem Programm mit Massnahmen.