«Fast jeder kann sich eine Idee ausdenken. Was wirklich zählt, ist die Weiterentwicklung zu einem praktischen Produkt.» Das sagte Henry Ford bereits vor einigen Jahrzehnten, und das Zitat ist aktuell wie nie. Verkrustete Strukturen, Hierarchiegebaren, Überforderung durch ein turbulentes Tagesgeschäft: All dies hindert Unternehmen daran, mit Hilfe innovativer Produkte die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft zu stellen. Blickt man auf Grosskonzerne wie BMW, SAP oder Google, scheint es eine handfeste Lösung für diese Herausforderung zu geben: Design Thinking.
Interne Potenziale fördern
Viele Mittelständler winken an dieser Stelle bereits ab. Schliesslich haben sie in den seltensten Fällen auch nur vergleichbare finanzielle Möglichkeiten, um Pilotprojekte zu starten und verschiedene Ideen erst einmal auszuprobieren, bevor final investiert wird. Das ist zu kurz gedacht: Auch sie können mit Hilfe der Methode gute und erfolgreiche Lösungen entwickeln. Gleichzeitig besteht auch die Chance, sich Ideen der Big Player zu Nutze zu machen. Denn die Probleme sind oftmals dieselben – die Grundbedürfnisse der Menschen haben sich im Laufe der Zeit einfach geändert. Das, was nun bei beiden wirklich zählt, ist eine Veränderung im Mindset, um zu einer lernenden Organisation zu werden und Bildung und Wissen als Schlüssel für die Unternehmensführung einzusetzen.
Oft ist vielen Unternehmensführern gar nicht klar, wie viel Wissen eigentlich innerhalb ihrer vier Betriebswände bereits existiert. Denn der Arbeitsalltag ist zumeist von administrativen Dingen überlagert, sodass man als Chefin oder Chef aktiv gefordert ist, eigene Denkräume zu schaffen. Unter anderem geht es darum, die Frage zu beantworten, wie Innovation innerhalb des eigenen Unternehmens aussehen kann. Neue Strukturen und Ideen sterben schnell, wenn die Führung nicht vorbehaltlos dahintersteht. Vor allem in den ersten Jahren haben Unternehmen damit zu kämpfen, ihre Vision neuen Mitarbeitern und Kunden schmackhaft zu machen.
Eine Herzensangelegenheit
Damit das gelingt, wird das eigene Angebot auf Herz und Nieren getestet und verfeinert, bis es perfekt ist beziehungsweise bis eine emotionale Verbindung zwischen dem Unternehmen und ihrer Umwelt vorhanden ist. Doch das ist erst der Anfang: Danach sind Gründer Tag für Tag gefordert, diese Vision, die am Anfang eines jeden Unternehmens steht, auch bedienen zu können.
Nicht selten verkauft sich der Service dann jedoch nicht so wie erhofft und Unebenheiten pflastern den Weg, wie zum Beispiel:
- Kunden sind nicht so begeistert von dem Service, weil ...
- Neue Mitarbeiter verstehen das Warum nicht ...
- Neue Wettbewerber und Technologien lassen den Service schnell alt und überholt wirken.
Schliesslich ist es ein Mangel an Kunden in Kombination mit ineffizienten, operativen Prozessen, was viele Unternehmer vor die Entscheidung stellt, ob sie weiterkämpfen oder ihren Traum aufgeben sollten. So geht es jedoch nicht nur kleinen Unternehmen, auch der ein oder andere Global Player hat mit Wachstumsproblemen zu kämpfen. So musste 2008 etwa Howard Schultz, der Gründer von Starbucks, ins laufende Geschäft zurückkehren, um den Konzern zurück zu seinen Wurzeln zu führen.