Arbeitnehmende sind in der Schweiz im Schnitt an acht bis neun Tagen infolge Krankheit und Unfall nicht am Arbeitsplatz. Diese Zahl sei zu hoch, sagt die OECD in ihrem Bericht von 2014. Im gleichen Bericht steht auch, dass der Schweizer Wirtschaft infolge psychischer Probleme der Mitarbeitenden pro Jahr 19 Milliarden Franken verloren gehen, das sind 3,2 Prozent des Bruttoinlandsprodukts.
Die Herausforderungen an die Führungskräfte im «Human Capital Management» haben sich in den letzten Jahren bedeutend verändert und werden immer komplexer sowie zeitintensiver. Mangelnde Ressourcen und Hemmnisse im wirtschaftlichen, rechtlichen und auch im menschlichen Umfeld erschweren den Vorgesetzten häufig, ihre Führungsaufgabe vollumfänglich wahrzunehmen.
Abwesenheiten managen
Was kann man tun? Viele Unternehmen verfügen nicht über verlässliche und aussagekräftige Daten ihrer Fehlzeiten – weder in den einzelnen Linienbereichen noch in den HR-Abteilungen. Eine Lösung ermöglicht eine neue Form der Betreuung erkrankter Mitarbeitender: Die Bezeichnung zu diesem Vorgehen heisst «BAM – Betriebliches Abwesenheits-Management» und ist eigentlich die logische Komplettierung des mittlerweile allseits bekannten «BGM – Betriebliches Gesundheits-Management». Das primäre Ziel dieses extern geführten BAM ist es, durch Führungsunterstützung und -einflussnahme sowie Mitarbeiter-Care eine Senkung der Fehlzeiten in Unternehmen zu erreichen und dadurch auch das Unternehmensergebnis spürbar zu verbessern.
Aber: Obwohl wir uns schon lange daran gewöhnt haben, dass zahlreiche Tätigkeiten, die früher in den Unternehmen selbst ausgeführt wurden, per «Outsourcing» an externe Spezialisten delegiert werden – wie zum Beispiel IT-Firmen, PR-Agenturen, Headhunter, Treuhänder, Personaladministration und andere – ist noch häufig, besonders in Personalabteilungen, ein Abwehrreflex zu beobachten, wenn die Betreuung der krankheitshalber fehlenden Mitarbeitenden an externe Spezialisten delegiert werden soll.