Blockchain und Bitcoin werden einige für unzertrennlich halten und sie haben damit Recht. Denn Blockchain ist die Technologie hinter der Kryptowährung Bitcoin. In ihr steckt aber viel mehr als «nur» ein Zahlungsmittel. Dazu bedarf es jedoch einem kleinen theoretischen Unterbau. Um die digitale Transaktion durchzuführen, müssen erst einige Dinge geklärt werden. Einerseits muss überprüft werden, ob der Sender die Werte überhaupt besitzt und er diese auch wirklich versenden möchte und andererseits muss eine Instanz oder ein Mechanismus abklären, ob der Sender denselben Wert nicht mehrfach versenden will. Diese Prozesse wurden bis anhin von einer dritten Instanz wie einem zentralen Server oder Service festgehalten (wie beispielsweise der Six in der Schweiz im Bereich Zahlungsverkehr oder Börsengeschäfte). Die Blockchain-Technologie ermöglicht nun, all diese Informationen in einer öffentlichen Datenbank, einer sogenannten Datenbankkette, festzuhalten.
Die Blockchain-Technologie
In der neuen digitalen Wirtschaftsordnung werden Blockchains eine zentrale Rolle spielen. Nüchtern betrachtet, ist alles simpel: Die Blockchain (Blockkette) ist eine Datenbank, die sich nach vorgegebenen Regeln selbst aufdatiert. Für eine wachsende Schar von IT-Enthusiasten ist die Blockchain aber weit mehr: Es ist der Schlüssel zu einer neuen und viel besseren Welt. Stellen Sie sich einmal vor, Sie könnten sich komfortabel von Hotspot zu Hotspot verbinden und nur für diese wenigen Sekunden bezahlen, während Sie mit der Tram durch die Stadt fahren. Den Sicherheitsaspekt mal aussen vor gelassen, Blockchain könnte genau dieses Szenario ermöglichen. Keine langen Verträge, keine Kündigungsfristen, keine Verbindungsabbrüche sowie Vertrauen auf Telekomanbieter oder andere Betreiber.
Bis jetzt ist die Blockchain insbesondere
im Zusammenhang mit Bitcoin bekannt. Doch neun der weltgrössten Banken untersuchen zur Zeit, wie sie die Technik für transparente Transaktionen zwischen Computern selbst nutzen können. Die elektronische US-Börse Nasdaq hat angekündigt, mit der Bitcoin-Blockchain das sichere Ausstellen und den Transfer von Aktien zu ermöglichen. Und die Musikindustrie erhofft sich, mit der Blockchain ihr Geschäft zu retten. Zwar sind die meisten der Projekte noch im Alpha- oder sehr frühem Betastadium, doch schon bald werden sie zum Alltag.
Funktionsweise
Ihren Namen verdankt die Blockchain den Block-Dateien, welche Informationen über Transaktionen speichern. Jede einzelne Transaktion wird zusammengefasst und in Blöcken abgewickelt, sofern sie noch nicht in der Blockchain erfasst ist. Ist ein Block «vollständig», ergibt sich ein neuer Block und somit entsteht eine Kette. In jedem neuen Block ist der Hash-Wert seines Vorgängerblocks enthalten, das stellt sicher, dass eine ununterbrochene Kette entsteht, über die sich die Blockchain vom jeweils aktuellen Block aus zurückrechnen lässt. Das zentrale Kassabuch kann man daher mit einem Gestein vergleichen. Die einzelnen Schichten werden blockweise erfasst und aufeinandergeschichtet. Keine einzige Zahlung – und sei sie noch so klein – geht dabei verloren. Drei entscheidende Vorteile zeichnen das neue System aus:
- Transaktionen können in Echtzeit abgewickelt werden.
- Sie erfolgen anonym (aber rückverfolgbar).
- Und es braucht dafür keine Zwischenhändler wie Banken oder Kreditkarteninstitute.