Regeln für die Zusammenarbeit
Für erfolgreiche, standortunabhängige Führung ist bei deren Beginn ein Kick-off Meeting unerlässlich. Es muss die Möglichkeit geboten werden, sich persönlich zu treffen und näher kennenzulernen. Dies hilft beim Finden von Gemeinsamkeiten und dem Aufbau eines Wir-Gefühls und von Vertrauen und Akzeptanz. Zudem sollen und können an diesem Anlass die Kommunikationsgrundsätze und -regeln sowie die Art und Weise der virtuellen Zusammenarbeit besprochen und erarbeitet werden. Auch die Aufgaben, Ziele und Prioritäten des Teams müssen zwingender Inhalt des Meetings sein.
Für eine funktionierende Zusammenarbeit müssen eindeutige Regeln festgelegt und auch eingehalten werden. Es betrifft dies Vereinbarungen darüber, wie oft und wo Treffen stattfinden, wie Entscheidungen getroffen werden, auf welche Art und Weise Feedback und wie der Umgang mit Kritik erfolgen soll. Empfehlenswert ist auch die Abmachung darüber, wie Verletzungen von Absprachen geahndet werden und in welcher Form die Mitarbeitenden von der Führungskraft und auch gegenseitig Unterstützung verlangen und erhalten sollen.
Die richtige Auswahl und Nutzung von geeigneten Kommunikationsmedien ist eine Kernkompetenz, die eine Führungskraft bei Führung auf Distanz braucht. Gerade die Auswahl des richtigen Mediums kann die Risiken der medienvermittelten Kommunikation stark minimieren. Da Kommunikation den Arbeitsalltag am meisten prägt, ist es von hohem Wert, verbindliche Regeln auszuarbeiten, wie miteinander kommuniziert werden soll.
Jedes Team muss seine eigene Kommunikationsstrategie (wann, Mittel, Form), die geeigneten Tools sowie Kommunikations- und Teamregeln vereinbaren. Ein wichtiges Augenmerk soll dabei auf der Medienkompetenz jedes Einzelnen gerichtet sein. Dabei geht es um die technische Beherrschung der gewählten Anwendungen, die Sensibilität für die Eigenlogik der Medien, die Sicherheit der Medienwahl und ein angemessenes Medienverhalten. Trotzdem lautet die Erfolgsformel auch für standortunabhängige Teams «90 Prozent Mensch und zehn Prozent Technologie».
Kommunikations-Werkzeuge
Die richtige Wahl der geeigneten Kommunikationsmittel ist von entscheidender Bedeutung. Bei deren Bestimmung ist die jeweilige Kombination zwischen Zeit und Ort zu beachten. Je nach Gleichzeitigkeit oder Verschiedenheit von Zeit und Ort bei der Kommunikation sind unterschiedliche Formen sinnvoll. Dabei ist eine funktionierende und aktuelle IT-Infrastruktur eine wesentliche Grundvoraussetzung.
Da der E-Mail-Verkehr heute einen Grossteil der schriftlichen Kommunikation ausmacht, sollte für diesen spezifische Vereinbarungen getroffen werden. Und diese sollen folgende Themen regeln: Erwartete Antwortzeiten, Erwartungen an den Empfänger im CC, wer wird wann und weshalb ins CC genommen, maximaler Umfang, Umgang mit der Begrüssungs- und Abschiedsformel sowie die effektive Nutzung der Betreffzeile. Bei Unklarheiten und bei Konfliktsituationen, die durch ein Mail entstanden sind, sollte nicht per Mail geantwortet werden. In diesem Fall ist in jedem Fall ein persönliches oder zumindest telefonisches Gespräch zu suchen.