Strategie & Management

Betriebsoptimierung

Energie einsparen mit der «Do-it-Yourself- Methode»

Den Umgang mit Energie und Ressourcen zu optimieren, reduziert nicht nur Kosten, sondern hilft auch Umweltschutz und Klimaziele umzusetzen. Für Unternehmen mit jährlichen Energiekosten von unter 20'000 Franken hat «Energie Schweiz» jetzt ein Instrument entwickelt, das dabei helfen soll. Der «BO-Wegweiser» stellt auf Knopfdruck eine individuelle Energie-Checkliste zusammen.

Der sorgsame Umgang mit Energie und Ressourcen ist für inhabergeführte Unternehmen ein wichtiges Thema. Denn jeder Franken, der nicht für Energie ausgegeben wird, kann an anderer Stelle investiert werden. Gleichzeitig gibt es in der Schweiz mehr als 400'000 Unternehmen mit jährlichen Stromkosten von weniger als 20'000 Franken. Da lohnt es sich oft kaum, externe Experten für eine Senkung des Energieverbrauchs beizuziehen. Hinzu kommt, dass viele KMU gar nicht so genau wissen, wie viel sie Strom und Wärme kosten. Entsprechend unklar ist es, ob der finanzielle Nutzen einer Beratung deren Kosten aufwiegt.

Zwar ist es unbestritten, dass sich mit einer Optimierung der Energieverbrauch um bis zu 15 Prozent reduziert lässt. Doch wenn die Beratungskosten diese Einsparungen gleich wieder wegfressen, ist die Motivation dafür gering. Aus diesem Grund entscheiden sich immer mehr KMU für einen Do-it-Yourself-Ansatz. Sie betrauen diejenigen Mitarbeitende mit einer Energieoptimierung, die für den Betriebs- und Gebäudeunterhalt verantwortlichen sind. Und in vielen kleinen Betrieben packt der Chef gleich selbst mit an.


Checkliste rasch abgearbeitet

So auch Urs Rüegsegger, Inhaber und Geschäftsführer des Daytona Gesundheitszentrums in Thun. Das Unternehmen achtet auf einen sorgfältigen Umgang mit den natürlichen Ressourcen. Daher ist auch Energiesparen immer wieder ein Thema. Rüegsegger könnte als handwerklich versierter Unternehmer viele energetische Optimierungsmassnahmen selber umsetzen. Was ihm bisher aber gefehlt hat, ist das Wissen und die Erfahrung, wo die typischen, energetischen Schwachstellen liegen. Diese Lücke soll der «BO-Wegweiser» schliessen. Das von «Energie Schweiz» entwickelte Excel-Werkzeug stellt nach der Erfassung weniger Eckdaten zur Gebäudetechnik eine individuelle Energie-Checkliste zusammen – das A und O jeder erfolgreichen Betriebsoptimierung.

«Der BO-Wegweiser lässt sich einfach und rasch ausfüllen», sagt Urs Rüegsegger. «Den Grossteil der Fragen konnte ich bequem am Pult beantworten.» Für die restlichen Punkte musste er sich in den Räumen seines Betriebs informieren. «Diese Arbeit habe ich über zwei Tage verteilt und den Energie-Check ergänzt, wenn ich mich sowieso im entsprechenden Raum befand. Dank der übersichtlichen Strukturierung und der Datenerfassung mit Checkboxen hat das Ausfüllen des BO-Wegweisers etwas mehr als eine Stunde gedauert.»


Massnahmen selber umsetzen

Das Resultat des BO-Wegweisers war eine Checklist mit 118 Punkten. «Als ich die vielen Checkpunkte gesehen habe, bin ich zuerst erschrocken. Doch die Checkliste ordnet die Massnahmen sinnvoll, so dass sich die detaillierte Aufstellung rasch als Vorteil herausgestellt hat.» Für Urs Rüegsegger war es wichtig, dass er zuerst diejenigen Massnahmen realisieren konnte, für die er das erforderliche Wissen selbst mitbringt. Unterstützt wurde er dabei durch die zahlreichen Anleitungen, die im BO-Wegweiser hinterlegt sind. Sie erklären die Umsetzung wie in einem Kochrezept Schritt für Schritt.

«Damit können handwerklich begabte Mitarbeitende in einem Betrieb die einzelnen Massnahmen mühelos selber umsetzen. Natürlich muss man sich etwas Zeit nehmen und die Anleitung auch lesen», sagt Rüegsegger. Bei einigen Optimierungsmassnahmen zahlt sich hingegen die Erfahrung eines Experten aus. Rüegsegger wird entsprechenden Punkte umsetzen, sobald die entsprechenden Fachpersonen – Kältefachfrau, Sanitär oder Heizungsinstallateur – sowieso im Haus sind.


Externe Beratung

Für Unternehmer, welche die Energieoptimierung nicht selber anpacken wollen, gibt es mit «Peik» ein weiteres Energieberatungsangebot der «Energie Schweiz». Ein akkreditierter Berater analysiert den Betrieb und zeigt die möglichen Massnahmen auf, mit Angaben zu Kosten, Einsparung und Payback-Zeit. Zudem informiert der Berater über finanzielle Förderungen und unterstützt das Unternehmen bei der Umsetzung. Für dieses Angebot übernimmt «Energie Schweiz» einen Anteil der Beratungskosten.