Die Serie ISO 14001:2015 gehört seit 1996 zu den weltweit anerkannten grundlegenden Umweltnormen. ISO 14001 und die anderen dazugehörigen Normen wurden mehrmals bearbeitet, die neuesten Versionen stammen von 2015 und 2016. ISO 14001 verlangt von einem Betrieb, eigene Umweltziele zu definieren und umzusetzen. Als Mindesterfordernisse sind alle relevanten Umweltgesetze und -vorschriften einzuhalten. Darüber hinaus verlangt die ISO-Norm, dass die Umweltleistungen kontinuierlich verbessert und transparent dokumentiert und kommuniziert werden. In der Praxis bieten die Unternehmen oft einen regelmässigen Umweltbericht. Die ISO-Normen beruhen auf einer privatwirtschaftlichen Vereinbarung. Die Überprüfung, ob die Norm erfüllt wird, nimmt eine private, akkreditierte Zertifizierungsgesellschaft vor.
EU-Verordnung «Emas»
Das Umweltmanagement nach Emas beruht auf der EU-Verordnung Nr. 1221/ über die freiwillige Teilnahme von Organisationen an einem Gemeinschaftssystem für Umweltmanagement und Umweltbetriebsprüfung. ISO 14001 ist ein Bestandteil der Emas-Verordnung, die Anforderungen nach Emas sind umfassender und strenger. Die Verordnung regelt unter anderem die Einhaltung von Rechtsvorschriften sowie die Umweltleistung und bezieht auch die Angestellten ins Konzept ein.
Unternehmen, die ein Emas-Zertifikat anstreben, nehmen eine Umweltprüfung aller sie betreffenden Umweltaspekte gemäss der Verordnung vor, führen auf dieser Grundlage ein von ihnen entwickeltes Umweltmanagementsystem ein und erstellen eine Umwelterklärung. Jedes Jahr muss man eine Betriebsprüfung über die Umweltleistung und die Einhaltung der geltenden Umweltvorschriften vornehmen und der zuständigen Stelle eine aktualisierte Umwelterklärung vorlegen. Um das Zertifikat zu verlängern, muss man mindestens alle drei Jahre das gesamte Umweltmanagementsystem des Betriebes und das Programm für die Umweltbetriebsprüfung und deren Umsetzung begutachten lassen.
Schweizer Unternehmen können im Prinzip bei jeder zuständigen Stelle in den Mitgliedstaaten einen Registrierungsantrag einreichen, sofern diese Anträge aus Nicht-EU-Ländern bearbeiten. In Deutschland ist die Registrierung von Unternehmern aus Drittländern möglich. Für die Führung des Registers und die übrigen Aufgaben sind in Deutschland die Industrie- und Handelskammern und die Handwerkskammern zuständig.
Soziale Aspekte
Die ISO-Norm 26000 soll den Unternehmen und Organisationen dabei helfen, ihre Aktivitäten ethisch und transparent zu gestalten und so zu einem guten Zustand der Gesellschaft in ihrer Gesamtheit beizutragen. Sie enthält keine Vorschriften, sondern Leitlinien. Anders als die anderen ISO-Normen gibt es für ISO 26000 keine Möglichkeit der Zertifizierung. In der Schweiz wurde ein KTI-Projekt ISO 26000 durchgeführt. Beteiligt sind die Schweizerische Normen-Vereinigung SNV, fünf Umsetzungspartner und vier Organisationen im begleitenden Projektbei-rat. Das Projekt bietet Anleitungen sowie Instrumente für die Anwendung des Standards ISO 26000 Gesellschaftliche Verantwortung. Zielgruppe sind KMU.