Die Scrum-Entwickler Ken Schwaber und Jeff Sutherland schufen bereits 2001 das «Agile Manifest». In seinen vier Leitsätzen werden die Werte eines leichten Arbeitens wiedergegeben, auf denen ebenso Scrum in seinem Wesenskern basiert (vgl. dazu www.agilemanifesto.org):
- Individuen und Interaktionen sind wichtiger als Prozesse und Werkzeuge.
 - Funktionierende Software ist wichtiger als umfassende Dokumentation.
 - Zusammenarbeit mit dem Kunden ist wichtiger als Vertragsverhandlungen.
 - Reagieren auf Veränderungen ist wichtiger als das Befolgen eines Plans.
 
Sowohl das Manifest als auch Scrum finden ihren Ursprung in der Entwicklung von Software. Bei einem Mangel an der Motivation von Mitgliedern eines Teams, greifbaren Resultaten, Ressourcen wie Finanzmitteln oder der Klarheit in der Gestaltung des Projekts selbst bietet sich Scrum als richtungsweisende Alternative für eine aufstrebende Projektverwirklichung an. Verantwortet wird es stets von kleineren beziehungsweise einzelnen Teams. Eine professionelle Skalierung ermöglichen unter anderen die Frameworks Large Scale Scrum (LeSS) und Nexus. Verbindliche Ereignisse, Rollen und Artefakte stellen den eigentlichen Rahmen des Vorgehensmodells Scrum dar. Scrum bildet weder einen gesamten Projektablauf ab noch gibt es konkrete Handlungsanweisungen. Zudem versteht es sich nicht als universeller Lösungsansatz.
Die Ereignisse
Ereignisse begünstigen das Entstehen einer bindenden Struktur, die der Projektstabilisierung dient. Am Anfang steht dabei die Vision. Sie geht dem wichtigsten Ereignis im Scrum voraus – dem Sprint. Bei diesem handelt es sich um die verbindliche Zeitspanne einer Iteration zur potenziellen Auslieferung eines Produkts (Dauer: eine bis vier Arbeitswochen). Als übergeordneter Container, der weitere spezifische Aktivitäten – so besonders die Daily Scrums – umfasst, wird er nicht unterbrochen, läuft also durchgängig ab. Ihm können weitere Sprints vorausgehen beziehungsweise folgen. Scrum lässt sich insoweit als «kontinuierlicher Verbesserungsprozess» (KVP) verstehen.
			
