Der Schweizer Fahrzeugmarkt hat sich 2020 bei den Personenwagen negativ entwickelt. Aber nicht nur diese haben Federn lassen müssen, sondern auch die leichten Nutzfahrzeuge, die mit einem Minus von 6520 Einheiten bei 28 035 Stück stagnierten.
Gewinner bei Nutzfahrzeugen
Auf der anderen Seite konnten drei Marken bei den Sachentransportfahrzeugen bis 3,5 Tonnen Gesamtgewicht zulegen: Fuso +18,0 Prozent/151 Immatrikulationen, MAN +16,2 Prozent/365 und VW +0,2 Prozent/5844 Einheiten. Beim Gesamtabsatz halten die VW-Nutzfahrzeuge VW T6.1 (inklusive Personentransportern und Campern), Caddy und Crafter die Spitzenposition mit 8315 Verkäufen vor Ford (4591 Exemplare) und Renault (3480).
Insbesondere haben die Transporter mit alternativer Antriebstechnik stark zugelegt. Elektrifizierte Fahrzeuge, d.h. hybride und vollelektrische mit Nutzlasten zwischen einer und zwei Tonnen, sind bei Citroën, Ford, Maxus, Mercedes-Benz, Nissan, Opel, Peugeot, Renault und Toyota zu finden.
Das Angebot wird in rascher Folge ausgeweitet. Es lohnt sich demnach, sich bei der bevorzugten Garage nach Neuheiten zu erkundigen. Auffallend ist, dass Renault und Nissan die eigentlichen Pioniere der elektrisch angetriebenen Nutzfahrzeuge sind. Sie profitierten 2020 von ihrem Vorsprung und konnten 338 «Renault Kangoo Z.E.» und «Master Z.E.» respektive 166 «Nissan e-NV200» absetzen. Als dritter Anbieter folgt der «Toyota Proace EV» mit 57 Verkäufen.
Seltene E-Kombis
Ähnlich ist die Situation auch bei den in Fahrzeugflotten oft vorkommenden Kombiwagen. Hybridversionen sind zwar weit verbreitet, doch elektrifizierte Kombis sind nur bei Kia, Peugeot, Renault, Toyota und Volvo im Angebot. Dies, weil durch den Einbau von Traktionsbatterie und Steuergeräten häufig der Platz für einen ebenen Laderaum fehlt. Bei den beliebten SUV ist die Auswahl riesig. Viele Angebote sind jedoch in höheren Preisklassen positioniert.Gemäss dem Dachverband Auto-Schweiz hatten im vergangenen Jahr 28,2 Pro-zent aller verkauften Fahrzeuge eine elektrifizierte Antriebsquelle. Den grössten Anteil davon machen die Hybridautos (HEV) ohne Lademöglichkeit aus (13,6 %). Ihren Anteil haben die ladbaren Plug-in-Hybride (PHEV) mehr als vervierfacht (6,1 %) und die reinen Elektroautos (BEV) fast verdoppelt (8,2 %).
PW-Markt im Umbruch
Eine eklatante Zunahme verzeichnen die elektrifizierten Personenwagen aller Gattungen. Gemäss Christoph Wolnik vom Autogewerbeverband der Schweiz (AGVS) sind im vergangenen Jahr lediglich 236 828 neue Personenwagen auf die Strassen in der Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein gekommen.
Einen Rekord im positiven Sinn stellen die 28,2 Prozent Marktanteil der alternativen Antriebe im Gesamtjahr dar. Das «10/20»-Ziel von Auto-Schweiz, das einen zehnprozentigen Anteil an Elektroautos sowie Plug-in-Hybriden vorsah, wurde dabei um 4,3 Prozent übertroffen. Insgesamt sind im abgelaufenen Jahr 66 687 Fahrzeuge mit Alternativ-Antrieb auf die Strassen gekommen, 63,8 Prozent mehr als 2019. Das Wachstum geht vor allem auf die Plug-in-Hybride zurück (14 429, +238,6 %), aber auch reinelektrische Modelle (19 504, +48,2 %) und Hybridautos ohne Lademöglichkeit (22 010, +46,1 %) legten kräftig zu. Zudem wurden 42 neue Wasserstoffautos eingelöst, 17 mehr als 2019. Für 2021 erwartet Auto-Schweiz ein Marktniveau von rund 270 000 Immatrikulationen.
Umfassendes Autoabonnement
Für die Verwaltung eines grossen Fuhrparks gibt es Spezialisten, die von der Beschaffung über die Kontrolle und die Logistik, Telematik sowie die Kosten alles im Griff haben. Für KMU-Flotten im Bereich von zehn bis 50 Fahrzeugen lohnt es sich unter Umständen, das Fahrzeugmanagement auszulagern, sodass sich der Betrieb voll auf seine eigentliche Aufgabe konzentrieren kann.
Die Angebote auf diesem Gebiet sind so vielfältig wie jenes der Fahrzeugmodelle. Fahrzeuge können abonniert, gemietet oder geleast werden, je nachdem, ob ein kürzerer oder längerer Zeitraum ins Auge gefasst wird. Recherchen und Vergleiche haben gezeigt, dass ein Fahrzeugabonnement günstiger zu stehen kommen kann als Barzahlung oder Leasing.
Mindestens im Falle von «Carvolution», einem markenunabhängigen Unternehmen, das zurzeit rund 40 Fahrzeugmodelle zu günstigeren Konditionen bereithält. Eine überaus hohe Transparenz ohne versteckte Kosten ist hier gegeben. Auf Wunsch werden die Fahrzeuge beim Kunden zu Hause abgeliefert. Siehe auch das ausführliche Interview mit Léa Miggiano in dieser Ausgabe.
Ebenfalls keine versteckten Kosten verspricht das neue, von Amag unterstützte Auto-Abo «Clyde». Das Unternehmen bietet ebenfalls ein flexibles Auto-Abo für die Schweiz an. Der Clyde-Kunde sucht sich das passende Auto (VW, Audi, Seat oder Škoda) aus und bestimmt die gewünschte Mindestlaufzeit zwischen einem Monat und einem Jahr sowie die monatliche Laufleistung zwischen 500 und 4000 Kilometer. Bezahlt wird dann immer eine fixe monatliche Rate, die sämtliche Kosten, ausser Tanken und Bussen, abdeckt. Als zusätzliches Zückerchen bringt Clyde das Auto kostenlos an jeden Ort in der ganzen Schweiz. Abonnemente bieten auch Volvo und Cadillac für ausgewählte Modelle an.
Bei «Carify» stehen zu einem grossen Teil gebrauchte Fahrzeuge zum Abonnement bereit. Die Auswahl ist entsprechend gross. Das Abo ist ähnlich aufgebaut wie bei den andern Anbietern, die Kosten allerdings scheinen etwas höher zu sein.