Es gilt das Prinzip der helfenden und unterstützenden Hände. Hierarchie ist nebensächlich. Wenn die Unternehmensverantwortlichen direkt Kundenkontakt praktizieren, kennen sie die Anforderungen und Eigenheiten des Kunden besser. Marktforschung hat dabei nur noch unterstützende Wirkung, mit dem Ziel, in Zukunft noch besser zu werden. Man pflegt deutlich mehr Kontaktstellen zum Kunden, die Mitarbeiter werden «empowered», und alle anderen im Unternehmen sind «Unterstützer».
Der Mitarbeiter wird damit zu einer für den Erfolg wichtigen Person im Unternehmen. Dadurch wird veränderte Führung glaubwürdig. Das Reden mit dem Kunden und das Erfüllen von Kundenerwartungen funktionieren so besser.
Wie aber erfolgt die Umsetzung mit den Mitarbeitern durch Empowerment? Das ist wiederum eine Frage der Philosophie. Man arbeitet mit zweierlei Kundenbeziehungen. Die intern arbeitsbezogene Kunden-Lieferanten-Beziehung ist immer Voraussetzung. Daneben stehen Unternehmen und Mitarbeiter in einer zusätzlichen Lieferanten-Kunden-Beziehung: Zum einen ist der Mitarbeiter Kunde des Unternehmens, bezogen auf Arbeitsplatz und Gehalt, zum anderen ist das Unternehmen auch Kunde des Mitarbeiters, denn der liefert Arbeitsleistung und Engagement.
Das Ziel muss sein, Mitarbeiter so einzusetzen, zu fördern und zu fordern, dass sie «begeistert» sind. Innerhalb der Prozesskette bedient man sich verschiedener Instrumente zur Beeinflussung. Zum einen muss man Werte und Normen vermitteln, die überzeugend sind. Hierdurch muss und kann man die Einstellung des Mitarbeiters zur Arbeit und zum Unternehmen prägen. Zusätzlich muss man Anreize schaffen. Wer keine Anreize schafft, hat keine Chance, etwas zu bewegen. Diese Anreize sind gewissermassen der Motor, die Energie. Damit wird Motivation und Engagement als Grundlage für eine gezielte Handlung erzeugt und verstärkt.
Auf der anderen Seite wird der gesamte Prozess automatisch verbessert und verstärkt, etwa durch Verbesserung der Arbeits- und Führungssituation aus Sicht des Einzelnen, Einführung einer Erfolgsbeurteilung und eines Bonus- respektive Prämiensystems, Institutionalisierung eines Verbesserungsprogramms und Umsetzung des Teamgedankens durch die Einführung von Gruppenarbeit.
Wichtig ist dabei die Rückkopplung bis hin zur Zufriedenheit der Mitarbeiter. Welche Einflussmöglichkeiten hat man konkret, wenn man die Situation für den Mitarbeiter mit dem Ziel hoher Kundenzufriedenheit verbessern will? Die Theorie hilft hier durch die Unterscheidung von «Hygienefaktoren» und «Motivatoren».
Es kommt nicht darauf an, möglichst viele neue Dinge zu tun, sondern darauf, das bewährte Instrumentarium umfassend einzusetzen und konsequent zu steuern. Auch hier gilt das Prinzip: Gute Führung für den Mitarbeiter zu einem Erfolgserlebnis machen. Hohe Kundenorientierung und Kundenzufriedenheit setzen neben Kundenbefragungen auch Mitarbeiterbefragungen als Basisinstrument voraus.