Social Media ist kein kurzfristiger Trend, denn sie haben endgültig das Ende der Einwegkommunikation besiegelt. Für Unternehmen war es noch nie so einfach gewesen, Botschaften an ihre Zielgruppen zu bringen und dabei eine möglichst hohe Reichweite zu erzielen. Wobei die Entscheidung, Social-Media-Plattformen zu nutzen, nicht mehr ausschliesslich bei den Unternehmen liegt, denn seine Anspruchsgruppen fordern hierüber mittlerweile Dialog und Meinungstausch aktiv ein. Der Kunde ist nicht mehr nur der Empfänger von Botschaften, sondern seine Meinung wird immer wichtiger. Social-Media-Kanäle sind inzwischen das Hauptinstrument, um direkt mit Kunden in Kontakt zu treten und eine Beziehung aufzubauen. Dies stellt die Kommunikationsabteilung vor die Herausforderung, Social Media ganzheitliche in die Unternehmenskommunikation zu integrieren und auch im Unternehmen selber eine offene Dialogkultur zu fördern.
Die Folgestudie «Schweizer Grossunternehmen im Social Web 2012» will aufzeigen, wie sich der Einsatz von Social Media in der Schweiz nach einem Jahr verändert hat. Sind die Unternehmen inzwischen alle mit einer Strategie im Web unterwegs oder wird noch mehrheitlich ausprobiert? Welche Kanäle werden genutzt? Ist die Geschäftsleitung aktiv dabei und bringt Social Media den Unternehmen das, was sie sich erhoffen?
Shootingstar YouTube
Social Media hat sich in den Unternehmen etabliert. Es zeigt sich, dass mittlerweile fast jedes Schweizer Grossunternehmen in Social Media engagiert ist, und zwar über 90 Prozent. Gegenüber dem Vorjahr entspricht das einer signifikanten Steigerung von 29 Prozent. Als Spitzenreiter hat sich Facebook mit 68 Prozent wieder behauptet, knapp gefolgt von YouTube. Die Videoplattform konnte innerhalb eines Jahres mit 38 Prozent das höchste Wachstum verzeichnen. Dieser Anstieg trägt vermutlich dem gewachsenen Multimedia-Anspruch Rechnung. Vor allem, da sich mit bewegten Bildern oder Musik Emotionen gut transportieren lassen. Aber auch Twitter wird vermehrt genutzt, und zwar mit 53 Prozent doppelt so häufig wie im Vorjahr.
Nach wie vor setzt aber nur ein Viertel der Unternehmen auf Corporate Blogs. Da deren Pflege ressourcenintensiv ist, wird möglicherweise den anderen Plattformen der Vorzug gegeben. Die Business-Netzwerke Xing und LinkedIn wurden wegen ihrer Relevanz für das Recruiting zum ersten Mal in die Studie aufgenommen. Beide Netzwerke werden von über einem Drittel der Schweizer Unternehmen eingesetzt. Die Foto Community Flickr sowie Slideshare, ein Netzwerk zum Teilen von Dokumenten, spielen für die Unternehmen nur eine untergeordnete Rolle. Bei der Auswahl der für die Unternehmen relevanten Social-Media-Kanäle nennen 64 Prozent das Kriterium «vorhandene Zielgruppe» und 57 Prozent «die Plattform, die eine hohe Popularität aufweist», wie beispielsweise YouTube oder Facebook.