Beim Thema Unternehmensarchitektur denken viele Unternehmen zuerst an die bekanntesten Architekten und teure Prestigebauten. Vergessen geht dabei, dass ihre Bauwerke normalerweise städtebauliche Aspekte in den Vordergrund stellen und nicht die Markenwerte eines Unternehmens. Das kann zur Folgerung führen, Corporate Architecture sei teuer. Das Gegenteil ist der Fall.
Direkte Kundenbegegnung
Jedes Unternehmen, auch die kleinste Firma verfügt über kaum oder nur wenig genutzte Räumlichkeiten, in denen die direkte Kundenbegegnung stattfindet. Gezielt geplante Beratungszonen, Schalter- und Warteräume, Empfangshallen, Lounges oder Showräume sind Touch Points mit grossem Potenzial, um ein Unternehmen kostengünstig, nachhaltig und emotional erlebbar zu machen. Es gibt für KMU kein wirkungsvolleres Marketinginstrument als die innenarchitektonische Gestaltung seiner Räume.
Identität schaffen
Markenräume beziehen ihre Nachhaltigkeit aus der Tatsache, dass man nicht nicht kommunizieren kann. Neben ihrer wirtschaftlichen Funktion lohnt sich deshalb die bewusste Gestaltung von Innenräumen, um die Unternehmensidentität zu visualisieren. Kommunizierende Räume tragen massgebend zur Identität und zum Image Ihres Unternehmens bei. Mit Brückner gilt nicht mehr die Maxime, dass Architektur der Funktion eines Gebäudes folgt, sondern der Botschaft (Form follows Content).
Differenzierung
Ausschlaggebend für Räume, die zum Kunden sprechen, ist die Differenzierung. Ohne Differenzierung gibt es keine Marke. Eine Unternehmensarchitektur muss deshalb danach trachten, das unterscheidende Merkmal einer Firma (Unique Selling Proposition, kurz USP) zum Wettbewerb darzustellen. Da man sich der Wirkung von kommunizierenden Räumen, anders als jener der klassischen Werbung, nicht entziehen kann, lohnt sich die Auseinandersetzung mit der Frage, wie KMU das schlummernde Potenzial der eigenen Unternehmensräumlichkeiten am besten nutzen, um ihre Unternehmensidentität auch räumlich zu differenzieren.
Markenführung am Kontaktpunkt
Seit Unternehmen verstanden haben, welch unerreichtes Potenzial der direkte Kontakt mit Kunden hat, werden die Chancen einer innenarchitektonischen Aufwertung von Kundenzonen in zunehmendem Mass auch von Klein- und Mittelbetrieben erkannt. Da Kommunikation mit den Kunden im eigenen Haus ohne den klassischen Streuverlust auskommt, stellt sie eine preiswerte und hocheffiziente Form der Markenkommunikation dar. Am Touch Point mit dem Kunden wird zwar nicht notwendigerweise der Kaufentscheid, mit Sicherheit aber der Sympathie-Entscheid gefällt.