Die «sozialen Medien» haben das Kommunikationsverhalten über die letzten Jahre stark verändert: Menschen tauschen sich über «Twitter», «Facebook», «Google+» und Co. über unterschiedlichste Fragestellungen aus. Meist ken-nen sich die Mitglieder einer Community nicht persönlich, werden sich wohl nie begegnen und vertrauen dennoch auf die Empfehlung der anderen. Die Grundlage für wichtige Entscheidungen, wie zum Beispiel der Kauf des neuen Autos oder der Urlaub mit der gesamten Familie, basiert heutzutage eher auf der Meinung der kollektiven Intelligenz als auf Aussagen von Unternehmen.
Chancen im Netz
Laut dem aktuellen Edelman-Trust-Barometer (im Internet: www.edelman.de/studien/trust-barometer) liegt das Vertrauen von Personen in Unternehmen nur bei 58 Prozent. Im Hinblick auf Medien ist es mit 52 Prozent sogar noch geringer. Engagement und Integrität sind nach Edelman die Möglichkeiten für Unternehmen, gezielt Vertrauen auf- und auszubauen. Den (potenziellen) Kunden ist es aber egal, ob ein Unternehmen selber in Social Media aktiv ist oder nicht. Sie haben eine Frage und suchen nach Antworten im Netz. Und genau hier liegt für Unternehmen die Chance, sich adäquat in die Gespräche einzubringen.
Für Firmen bedeutet dies jedoch, dass sie ganz genau wissen müssen, wo, wie und von wem über ihre Produkte und Dienstleistungen im Netz gesprochen wird. Was früher das klassische Medien-Monitoring war, ist heute Social Media Monitoring – und es bietet sogar noch wesentlich mehr Möglichkeiten, denn neben dem Tracking der Meinungen von Journalisten lassen sich nun auch die Gespräche der Kunden untersuchen. Dank neuer Technologien wie Social Media Monitoring und Social Analytics Tools sind solche Beobachtungen nahezu in Echtzeit möglich.
Ein wichtiges Kriterium, denn schliesslich erwarten neun Prozent des Online-publikums Reaktionszeiten von fünf Minuten und nur 33 Prozent geben sich mit einer Service-Antwort von wenigen Tagen zufrieden (Quelle: Convince & Convert, Edison Research 2012).
Abteilungsübergreifend nutzen
Das Netz schläft nie. Rund um die Uhr tauschen sich Menschen online aus, oftmals sind Produkte und Dienstleistungen ein beliebtes Gesprächsthema. Der aktuelle «Twitter Landscape Report» (im Internet: www.brandwatch.com/wp-content/uploads/2013/02/The-Twitter-Landscape-2013.pdf) von Brandwatch zeigt, dass 3,6 Prozent aller Tweets Markennamen beinhalten. In Summe sind das mehr als 12 000 Tweets pro Minute.
Um von diesen Gesprächen zu profitieren und gleichzeitig ein mögliches Gefahrenpotenzial für die eigene Reputation zu erkennen, muss der Community aktiv zugehört werden. Social Media Monitoring macht auf Diskussionen zur eigenen Marke aufmerksam, so dass zeitnah darauf geantwortet werden kann. Unternehmen müssen neben dem Monitoring jedoch auch die Prozesse für das Community Management sauber definieren, denn es liegt in der Natur von Social Media, dass schnelle Reaktionen erforderlich sind.
Monitoring kann die Strategie des gesamten Unternehmens unterstützen und sollte daher abteilungsübergreifend eingesetzt werden. So wird es beispielsweise vom Marketing genutzt, um den Erfolg von Kampagnen zu untersuchen oder neue Themen für die Content-Erstellung zu identifizieren. Das Produktmanagement kann mit Monitoring herausfinden, was von den Kunden gut und schlecht bewertet wird. Beschweren sich beispielsweise viele Nutzer über die hohen Preise für ein Hotel bei der Buchungsplattform A und loben die Konditionen der Buchungsplattform B für dasselbe Hotel, kann dies ein wichtiges Indiz sein. Die Presseabteilung profitiert von Monitoring, indem sie die Onlineerwähnungen über alle Kanäle stets im Blick behält und gleichzeitig Influencer finden kann.