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Digitalmarketing: Trends 2014

Das Jahr 2013 stand ganz im Zeichen der mobilen, visuellen Kommunikation gegenüber der Information sowie der Media Konvergenz. Im Jahr 2014 werden die Karten zwar nicht neu gemischt, aber die Aufgaben für Digital Marketeers geschärft. Ein Ausblick mit fünf aus­gesuchten Digitalmarketing-Trends für 2014.
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1. Mobile ist alles

Wer im Jahr 2014 noch keine responsive oder mobile optimierte Webseite anbietet, hat bereits verloren. Gemäss einer diesjährigen Studie von Net-Metrix besitzen derzeit rund 60 Prozent der Schweizer Bevölkerung ein Smartphone. Diese Zahl steigt jährlich um rund zehn bis 15 Prozent. Auch die Anzahl und Nutzung von Tablets hat sich im Jahr 2013 bereits mehr als verdoppelt. Während die klassische Mediennutzung in der Schweiz (TV, Radio und Zeitung) jährlich um zwei bis drei Prozent abnimmt, nimmt hingegen die Nutzung im Bereich Smartphone um über 20 Prozent zu. Wer heute sein Marketingbudget nicht um mindestens 20 Prozent in den Bereich Mobile verschiebt, verpasst 2014 womöglich den Anschluss.

Warum dem so ist, zeigt ebenfalls die Studie von Net-Metrix: Neun von zehn Personen suchen über ihr Smartphone nach einem Produkt oder einer Dienstleistung und bereits 40 Prozent kauften nach dieser Recherche mit ihrem Smartphone das Produkt online. Wogegen nur gerade 30 Prozent der Personen das Produkt im Geschäft kauften.

2. Mobile ist nicht gleich mobile

Gemäss Carpathia Consulting liegt der mobile Umsatzanteil im Schweizer E-Commerce bei etwas über zehn Prozent. Leider werden fälschlicherweise Smartphones und Tablets immer noch in den gleichen Mobile-Topf geworfen. Nun sind beide Geräte prinzipiell mobil nutzbar, dennoch laufen sehr selten Menschen mit einem Tablet durch die Stadt wie mit einem Smartphone (Touristen ausgenommen). Eine Webseite wirkt visuell und transaktionsbasiert anders auf einem Smartphone mit drei bis vier Zoll gegenüber einem Tablet mit sieben bis zehn Zoll (doppelt so gross). Auch wird ein Tablet eher im Sitzen, im Zug, auf der Couch oder in der Freizeit benutzt, ein Smartphone ist jedoch ständig «on the Go». Diese Tatsachen gilt es zu berücksichtigen, wenn Online Shops Features gebaut und Werbekampagnen gefahren werden. So ist bei einem Smartphone die Produktsuche elementar, auf einem Tablet lässt sich dieses Produkt allerdings noch in 360° Ansicht drehen und anwenden.

3. Social Commerce

Klassische E-Commerce-Modelle wurden vom Erfolg Zalandos wohl ebenso überrascht wie der Detailhandel. Dennoch zeigt sich auch hier bereits, was 2006 seinen Anfang nahm und mit fortschrei­tendem Social-Media-Konsum seine Ver­breitung fand. Bei Social Commerce involvieren Unternehmen den Kunden beim Design, Verkauf und Marketing (z. B. über Kaufempfehlungen oder Kommentare) und nutzen soziale Netzwerke zur Verbreitung dieser Einbindung. Dabei können Plattformen entweder den vollen Prozess anbieten (wie Kickstarter) oder bei Verkauf und Marketing in die Vollen preschen. Gerade der Status, der mit einem entsprechenden Kauf einhergeht, kann so für eigene Werbezwecke entsprechend genutzt werden. Unternehmen tun gut daran, zu überprüfen, ob Social-Media-Kanäle zur Akquisition und soziale Mechanismen im Verkaufsprozess genutzt werden können.

4. Image-Based-Content-Marketing

Visuelle Kommunikation schlägt das geschriebene Wort. Sei es bei 20 Minuten gegenüber der Tagesschau oder wie man unlängst sehen konnte bei Pinterest, Instagram und Tumblr. Die stetig wachsende Beliebtheit von Online-Videos bestätigt dies. Alleine auf Facebook werden täglich 350 Millionen Bilder geteilt, auf Instagram sind es über 55 Millionen, und Google sowie Youtube integrieren immer clevere Werbeformen. Der Fall ist klar: Visuals erlangen mehr Aufmerksamkeit, und das in einer sehr lauten, bunten und schnelllebigen Werbelandschaft. Das Schöne am bewegten Bild: Es ist mehr Wert als tausend Worte, denn es kann emotional berühren und Identifikation schaffen.

5. Die Nischennetzwerke kommen

Der Erfolg von Whatsapp und Snapchat macht es vor: Menschen wollen zwar international informiert sein, interagieren wollen sie jedoch lokal, und zwar mit Menschen, welche die gleichen Interessen teilen wie sie selbst. Keine komplizierten Einstellungen und grosse Plattformen, sondern Social-Lokal-Mobile. Dazu gibt es neben den erwähnten zwei bekannten Applikationen: Riffer (für Gitar­­risten), Goodreads (für Bücherfans), Red Karaoke (Sie erraten es) sowie Nextdoor (für die Nachbarschaft). Zwei weitere Netzwerke sind auf sehr gutem Weg, Facebook & Co den Rang abzulaufen oder von eben jenen akquiriert zu werden. Path.com und Highlig.ht. Der Clou der beiden Apps: persönliche Echtzeit-Kommunikation und Hinweise von weiteren Nutzern in nächster Umgebung. Was bedeutet dies für Unternehmen? Suchen Sie sogenannte Early-Adopters und beobachten, interagieren Sie, vielleicht können diese auch als Botschafter der eigenen Produkte und Marken genutzt werden.

Eine abschliessende Bemerkung sei erlaubt: Durch die ständig fortschreitende Digitalisierung darf eines nicht vergessen werden: Wir Menschen sind und funktionieren offline immer noch am besten. Unternehmen tun gut daran, in den eigenen Kundenservice und Mitarbeiterschulung zu investieren, denn es gilt: Gut behandelte Kunden kommen wieder und reden darüber, egal in welchem Netzwerk.

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