Am 16. März 2005 legte die Geschäftsleitung der Tozzo-Gruppe mit einer intensiven Strategie- und Managementklausur den Grundstein für seine fortan konsequente Ausrichtung auf die Marke. Die Übernahme der Gruppenleitung und -verantwortung durch die drei Brüder lag rund zwei Jahre zurück, die Nachfolgelösung war damit erfolgreich initiiert und die damals rund 150 Mitarbeitenden zählen-de Unternehmensgruppe bereit für eine Standortbestimmung.
Zielsetzungen
CEO Mirko Tozzo, seine Brüder Reto und Stefan Tozzo und ihre Geschäftsleitungskollegen beschränkten sich nicht darauf, sich rein betriebswirtschaftlichen und marktspezifischen Strategieüberlegungen zu widmen. Durch die bewusste Wahl von Marken- und Strategieberater Pascal D. Staub als Begleiter durch diesen Prozess wollten sie die darauffolgenden Jahre dazu nutzen, um sich nachhaltig am Markt sowohl nach innen wie auch nach aussen gerichtet differenziert und klar profiliert zu positionieren. Darum galt denn auch der Fokus zunächst der Selbstreflektion, der Sensibilisierung des Top-Managements auf die Relevanz der Marke sowie der 100-prozentigen Abgleichung der Zielvorstellungen innerhalb des Managementteams.
Grundsätzlich hängt der Erfolg jedes Strategieprogramms davon ab, ob das Top-management uneingeschränkt hinter Zielsetzungen und Massnahmen sowie der dem Programm zugrunde liegenden Philosophie steht. Die Erfahrung aus zahlreichen Implementierungen von Holistic Branding wie auch bei der Tozzo-Gruppe zeigt aber, dass bei der fokussierten Ausrichtung auf die Marke diesem Aspekt eine noch viel stärkere Bedeutung zukommt.
Der Grund: Mit der Marke einher geht der Kulturaspekt des Unternehmens, und dieser ist und wird vornehmlich geprägt durch die vorgelebte Vorbildfunktion der Unternehmensleitung. Oder anders formuliert: Für Tozzo war von Beginn weg klar, dass nur aus echter Überzeugung sowie über gelebte Markenausrichtung durch das Top-Management die Überzeugungskraft und dadurch auch die Identifikationsbasis für das restliche Unternehmen generiert werden kann, welche sich letztlich in nachhaltiger Differenzierung durch das gesamte Unternehmen hindurch manifestiert.
Kritische Selbstreflektion
Ein weiterer Erfolgsfaktor bei der Implementierung von Holistic Branding ist die Fähigkeit zu ehrlicher Selbstkritik. Das schonungslose Offenlegen und die bewusste Konfrontation mit im Unternehmen identifizierten Schwächen und Defiziten schafft die notwendige Grundlage, um sich wirklich substanziell zu verbessern und an innerer und äusserer Stärke zu gewinnen. Dabei ist es wichtig, dass es stets und ausschliesslich um die Sache und nicht um Personen geht. Denn Schwächen in einem Unternehmen sind gemeinsam toleriert oder geschaffen worden und nur gemeinsam kann dagegen nachhaltig angegangen werden – ein Einzelner ist immer chancenlos. Holistic Branding ist und bedingt Teamwork in Hochkultur.
Aus exakt dieser Bereitschaft zur kritischen Selbstreflektion konnten denn auch wirkungsstarke Zielsetzungen für die erste Phase der Lancierung von Holistic Branding bei der Tozzo-Gruppe definiert werden. Den im Rahmen der Analyse erhobenen Defiziten «Überlastung», «Prozessdurchsetzung», «Disziplinmängel», «fehlende Verbindlichkeit», «unzureichende Wahrnehmung» und «unterdurchschnittliche Verkaufskompetenz» konnten so drei übergeordnete Grundsätze entgegengestellt werden: «integrierte, holistische Markenführung und Kommunikation», «Fokussierung auf Werte» und «Professionalität im Auftritt».