Schritt 2: Effizienz ausweiten
Im zweiten Schritt der Pilotphase konzentrierte sich MPS auf die Gesamtanlageneffektivität, die OEE (Overall Equipment Effectiveness). Diese stellt Verfügbarkeit, Leistung und Qualität der Anlagen ins Verhältnis. Die moderne Technologie hält zudem das Qualitätsniveau in der Produktion konstant – nicht nur für den Hersteller von Präzisionssystemen ein erfolgsentscheidendes Kriterium. Anschliessend erfolgte die Optimierung der Stammdaten in SAP, in Vorbereitung auf die Vernetzung von Fabrik- und Unternehmensplanung – also von Shop und Top Floor.
Nebenbei bezog die MPS Micro Precision Systems AG seine Mitarbeiter in einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess (KVP) ein, um mit ihnen zusammen die Produktion und Prozesse zu optimieren. Gemeinsam wurde erarbeitet, wer an seinem Arbeitsplatz welche Informationen benötigt, um zur Optimierung in seinem Bereich beizutragen. Dieser Arbeitsschritt schon in der Pilotphase ist äusserst wichtig, weil die Führungskräfte die Mitarbeiter durch erste Ergebnisse von den neuen Massnahmen überzeugen können und selbst Transparenz beweisen. Die Einbeziehung der Belegschaft generiert zudem wertvolle Erkenntnisse.
Schritt 3: Planung und Produktion vernetzen
Im dritten Schritt wurden die MES-Leistungsdaten aus der Fabrik mit dem SAP/ERP-System verbunden. Damit weitete MPS die neue Transparenz auch auf die Unternehmensplanung (ERP = Enterprise Ressource Planning) aus. Diese muss seither nicht mehr mit aufwendig zusammengetragenen Daten oder gar Schätzwerten aus der Produktion arbeiten, im Gegenzug sind nun die Vorgaben aus der Top-Floor-Planung an den Shop Floor realistisch und keine «Wunschzettel» mehr.
Der Datenaustausch zwischen Forcam-Technologie und SAP ermöglicht MPS heute eine umfassende und präzise Feinplanung hinsichtlich Material, Arbeitszeit und Anlagenkapazitäten. Auch die Kosten für die gefertigten Produkte sind transparent. Und: Informationen müssen nicht mehr doppelt auf beiden Systemen eingepflegt werden. Eine individuelle Konfiguration der SAP-Anbindung sorgt ausserdem dafür, dass nur die wirklich benötigten Daten übertragen werden. Das vermeidet überflüssige Datenströme und erhöht wiederum den Performancegewinn.
SAP sendet an das Factory-Framework-Modul beispielsweise:
› Fertigungs- und Verarbeitungsaufträge,
› kundenspezifische Daten zum Fertigungsauftrag,
› Schichtpläne
› Daten zu Arbeitsplätzen und -kapazitäten sowie
› Ausschuss- und Abweichungsgründe
Umgekehrt gibt die transparente Fabrik Rückmeldung an SAP zu:
› Qualitätsaufträgen
› Gemeinkostenaufträgen
› Komponentenbuchungen
› Störungen
› Änderungen von Terminierungsdaten sowie
› Nachrichten und Korrekturen