Wir leben in einem Zeitalter flexibler Arbeitswelten, in denen Unternehmen unabhängig von Zeit und Ort eine schnelle und direkte Kommunikation benötigen. Neben E-Mails und Messenger-Diensten ist für Unternehmen die Festnetztelefonie nach wie vor das wichtigste Mittel zur Kommunikation. Denn die Telefonie ist nicht stehen geblieben, sondern hat sich in den letzten Jahren technologisch bedeutend weiterentwickelt.
So läuft heute ein Telefon-Anschluss über die Technologie des Internet Protocol (IP) und nennt sich Voice over IP (VoIP). Die Umstellung von analog/ISDN auf VoIP ist ein internationaler Trend, der sich auch in der Schweiz vollzieht. So will Swisscom sein analoges Telefonnetz bis Ende 2017 abschalten. Dies wirkt sich auf Privatpersonen, aber vor allem auf Unternehmen aus. Denn viele Firmen verwenden noch ISDN-Anschlüsse, die nach der Abschaltung nur noch unter bestimmten Voraussetzungen funktionieren werden.
Die Vorteile
Ein Wechsel auf Voice over IP (VoIP) ist zwar mit etwas Aufwand verbunden, lohnt sich aber. Für Unternehmen, in denen viel intern telefoniert wird, die mehrere Standorte haben oder in denen Mitarbeiter unterwegs oder im Homeoffice arbeiten, sind die Vorteile von VoIP besonders gut ersichtlich.
- So können sie mit VoIP weltweit zu günstigen Tarifen ins Fest- oder Mobilnetz anrufen. Bei gewissen Anbietern fallen beim Anruf innerhalb desselben sogar gar keine Kosten an.
- Mitarbeiter im Aussendienst oder auch im Homeoffice sind weltweit über jeden beliebigen Breitbandinternetanschluss unter der gleichen Telefonnummer erreichbar.
- Voice over IP erlaubt die Integration von sämtlichen Kommunikationsmitteln (Unified Communication).
- Telefonnummern können beibehalten werden, ganz egal, wo man geografisch arbeitet.
- Die Anzahl der parallel nutzbaren Gesprächskanäle sind flexibel festlegbar und bei Bedarf können Unternehmen neue Benutzer ganz unkompliziert auf- oder abschalten.
- Mit der Anlage lassen sich Funktionalitäten, zum Beispiel Anrufweiterleitung, Zuweisung von Telefonnummern oder Gruppen-Einrichtungen, «Fax2E-Mail» oder «E-Mail2Fax», einfach steuern und verwalten.
- Zudem gibt es weitere Zusatzoptionen wie Telefonkonferenzen, Videokonferenzen, Interactive Voice Response und so weiter.
Die Auswahl
Da jedes Unternehmen andere Bedürfnisse und Ausgangslagen hat, lohnt es sich, für einen Wechsel einen VoIP-Anbieter zu kontaktieren. Davon gibt es einige grosse in der Schweiz, jedoch auch zahlreiche kleinere, spezialisierte Anbieter.
Je nach Firmengrösse und Anforderungen können passende VoIP-Lösungen angeboten werden:
- Wenn eine Firma mit einem bestehenden Telefon-System zufrieden ist und dieses behalten möchte, kann sie ein «VoIP Gateway» an ihre bestehende Anlage anschliessen oder mit IP-Lizenzen upgraden. Somit kann sie sofort von den günstigen VoIP-Tarifen weltweit profitieren. Für die Mitarbeiter ändert sich nichts und die Firma kann Kosteneinsparungen bei der Telefonrechnung realisieren. Jedoch kann sie so nicht von allen Funktionen der IP-Telefonie profitieren.
- Falls es eine neu gegründete Firma ist oder eine, die ihre alte Telefonanlage sowieso ersetzen möchte, sind alle Möglichkeiten offen. Neue Telefonanlagen sind heute normalerweise immer VoIP-kompatibel. Die Wahl der Anlagen von Herstellern wie Mitel, Unify, Avaya, 3CX oder Panasonic hängt auch vom Budget und den Ansprüchen ab. Dann wird die gewählte Anlage per «SIP-Trunk» mit dem Anbieter verbunden.
- Virtuelle VoIP-Lösungen sind besonders für KMU mit mehreren Standorten geeignet, da die Einrichtung und Erweiterung neuer Benutzer sehr flexibel und kostengünstig erstellt werden kann. Die meisten VoIP-Anbieter bieten eigene Lösungen an. Auch einige Telefonanlagen-Hersteller haben neu eine Cloud-Variante in ihrem Sortiment.