ICT & Technik

IT-Verwaltung

Transparenz ist ein essenzieller Faktor

Noch vor fünf Jahren hatte die IT-Abteilung deutlich mehr Kontrolle über das Unternehmen. Die gesamte Infrastruktur – vom Netzwerk und den Anwendungen bis hin zu den Servern und Datenbanken – konnte das IT-Team im Blick behalten. Heute ist das oft nicht mehr so, und Transparenz spielt gerade in hybriden IT-Umgebungen eine herausragende Rolle.
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In modernen hybriden IT-Umgebungen ist eine umfassende Transparenz heute eine deutlich grössere Herausforderung als noch vor fünf Jahren – nicht zuletzt auch dadurch, dass sich Cloud-basierte Dienste und Anwendungen kontinuierlich weiter ausbreiten.

So gibt es heute mehr Anwendungen, Geräte und Netzwerke am Arbeitsplatz als je zuvor. Dazu nutzt jede App Dutzende, wenn nicht sogar Hunderte von Mikro-Dienstleistungen, während die Daten einer Unternehmung dabei selten zweimal demselben Netzwerkpfad zum Endanwender folgen.

Herausforderungen

Für IT-Experten präsentiert sich so eine  Umgebung wie ein dynamisches, sich ständig veränderndes Labyrinth, für dessen Verwaltung eine kontinuierliche Analyse und Problemlösung gleichzeitig notwendig sind. Eine weitere Herausforderung sind Anwendungen, die sich dem Zugriff der IT-Abteilung entziehen. Mitarbeiter, die sich durch die vom Unternehmen vorgegebenen Dienste nicht ausreichend unterstützt fühlen, neigen dazu, ein eigenes Anwendungs-Ökosystem aufzubauen, das nicht unbedingt den Vorstellungen des IT-Teams entspricht. Dieses wiederum tut sich häufig eher schwer damit, IT-Innovationen konsequent umzusetzen, während die Fachabteilungen einfach nur schnell ihre Anforderungen verwirklicht sehen wollen. Als Konsequenz entsteht dann oftmals eine intransparente «Schatten-IT».

Trends aus der IT-Welt

Zumeist ist die Kommunikation über die angebotenen Lösungen durch die IT-Teams und die Anforderungen der Anwender noch nicht intensiv genug, sonst könnte man dieses Problem in einen Vorteil verwandeln. Was brauchen die Mitarbeiter wirklich, welche Anforderungen haben sie? Könnte die Unterstützung bestimmter Anwendungen sogar zu einem Wettbewerbsvorteil werden? Richtig informiert, könnte eine IT-Abteilung bei neuen Trends ganz vorne mitspielen und diese dann in konstruktive Ergebnisse verwandeln. Einige dieser Themen, die derzeit die IT-Welt umkrempeln, sollen nun nachfolgend in Kürze näher betrachtet werden:

XaaS

Der XaaS-Trend («Everything-as-a-Service») wird zunehmend populärer, besonders durch die neu gewonnene Flexibilität und ein sehr effizientes sowie nutzungsorientiertes Abrechnungsmodell («Pay as you go»). Nach Angaben der im vergangenen Jahr im Rahmen einer IDC-Studie befragten IT-Entscheider in Deutschland nutzt oder implementiert fast die Hälfte (45 Prozent) der deutschen Unternehmen inzwischen entsprechende Services. Weitere 36 Prozent der Befragten befinden sich gerade in der Planungsphase oder sie beschäftigen sich bereits mit dieser Thematik. Dabei sollte die IT-Abteilung jedoch mehr denn je darauf achten, die Kontrolle in der eigenen Hand zu halten, um eine adäquate Anwendungs-Performance bereitstellen zu können.

Hybride Netzwerke

Die Datenübermittlung mittels des Vermittlungsverfahrens MPLS («Multi-Protocol Label Switching») kostet drei bis fünf Mal so viel wie ein Basis-Internet-Link – daher kann es sinnvoll sein, ein hybrides Unternehmensnetzwerk aufzubauen. So konstatierten die Analysten des US-Marktforschungsunternehmens Gartner, dass «hybrid» bald die neue Norm im modernen Unternehmens-WAN sein wird. Und laut der erwähnten IDC-Studie planen über die Hälfte  der befragten IT-Entscheider aus Deutschland bis Ende dieses Jahres tatsächlich schon den Aufbau von hybriden Cloud-Umgebungen in ihren Unternehmen. Eine sehr wichtige Voraussetzung für die IT-Abteilungen wird der Einsatz der richtigen Werkzeuge sein, um den Anwendungs-Traffic transparent – und somit sicher – zu steuern.

Zweigstellen und mobile Mitarbeiter weltweit

Die Mitarbeitenden von grossen Unternehmen sind zunehmend über den ganzen Globus verstreut und bieten einen immer grösseren Talentpool ohne jegliche geografische Einschränkungen. Dabei werden die «modernen Tele-Arbeiter» quasi zu ihrer eigenen Zweigstelle, was wiederum bedeutet, dass sie von überall den direkten – sicheren – Zugriff auf das Internet benötigen.

Sicherheit

Wenn Unternehmen überlegen, hybride Cloud-Umgebungen zu implementieren, stellen die Sicherheitsbedenken (65 Prozent) und die gesetzlichen Regelungen (41 Prozent) die beiden grössten Herausforderungen für die von IDC befragten IT-Entscheider dar. Wie der gross angelegte Hacker-Angriff auf den Deutschen Bundestag im Mai letzten Jahres gezeigt hat, sind die Bedrohungen allgegenwärtig. Das heisst, dass die Netzwerk-Teams Massnahmen ergreifen müssen, um einen umfassenden und sicheren Datenschutz zu gewährleisten – und dabei die Performance-Ziele einzuhalten.

Ständige Anpassung

Das sind im Wesentlichen jene Themen, welche die Unternehmen beachten müssen, wenn sie ein modernes Netzwerk verwalten. Häufig mag es fast unmöglich erscheinen, den Überblick über das Verhalten der Mitarbeiter zu behalten und Herausforderungen, die aus deren Gewohnheiten und aktuellen Trends herrühren, zu bewältigen. Auch der sich ständig ändernde Mix aus Cloud-gehosteten, lokalen und sogar Schatten-IT-Apps, der die Kulisse einer modernen hybriden Infrastruktur bildet, bereitet IT-Abteilungen häufig Kopfschmerzen.

Zentrale Verwaltung

Abhilfe versprechen hier die neuen Technologien, über welche sich nicht nur die Netzwerk-Performance transparent steuern lässt. Vielmehr können auch die in einer hybriden Infrastruktur übliche Vielzahl der Standorte, jeweils unterschiedlicher Anwendungen sowie verteilte Daten sicher im zentralen Rechenzentrum zusammengeführt werden. So lassen sich alle Elemente von einem zentralen Punkt aus verwalten und die Kosten für den Vor-Ort-IT-Support reduzieren. Geschäftskritische Informationen können dabei mit lokalen Geschwindigkeiten sicher bereitgestellt werden, während sich gleichzeitig jedes auftretende Problem einfach identifizieren und beheben lässt, ohne die Produktivität und Anwender-Erfahrung vor Ort zu beeinträchtigen.

Die hybride Infrastruktur verspricht aber auch Einsparungen durch eine deutlich günstigere physikalische Infrastruktur sowie mehr Flexibilität, um Daten und Anwendungen schneller dort bereitzustellen, wo sie benötigt werden.

Indem eine entsprechende Lösung für transparenten Einblick in die Cloud, die Zweigstellen und sämtliche Elemente dazwischen sorgt, bietet sie dem IT-Team alle notwendigen Informationen, um die App-Bereitstellung zu validieren, zu messen und Probleme, die sich unter dem Strich negativ auf das Ergebnis auswirken könnten, proaktiv zu lösen. Durch den Einsatz einer Kombination aus Agenten und passiven/aktiven Sammelwerkzeugen im gesamten Unternehmen kann die IT-Abteilung Einblick in Echtzeit-Daten gewinnen, die gespeichert und gemeinsam genutzt werden, und eine optimale Endanwender-Erfahrung gewährleisten.

Eine wichtige Voraussetzung für die erfolgreiche Umsetzung einer hybriden Infrastruktur ist in jedem Fall die Bereitschaft auf Seiten der IT-Abteilung, das Verhalten der Mitarbeiter in IT-Entscheidungsprozesse einzubeziehen und moderne Lösungen für Anwendungen, das Netzwerk und die Endanwender-Performance zu integrieren. Dann wird es möglich, eine widerstandsfähige Infrastruktur mit den richtigen Werkzeugen und der erforderlichen Transparenz zu schaffen, auf deren Basis das Unternehmen den nächsten Entwicklungsschritt wagen kann.