1. Die Unterstützung der Geschäftsleitung fehlt.
Eine Stammdaten-Management-Initiative braucht die Unterstützung aus dem Topmanagement. Fehlt diese, ist die Wahrscheinlichkeit des Scheiterns sehr hoch. Denn beim Stammdaten-Management geht es um Abläufe, die mehrere Fachbereiche und viele Mitarbeiter im Unternehmen betreffen. Massive Änderungen stossen schnell auf Widerstände. Daher benötigen Änderungen eindeutige Vorgaben und die Förderung von ganz oben – und natürlich auch die Akzeptanz durch die Mitarbeiter in den Fachbereichen.
2. Stammdaten-Management wird auf ein technisches Problem reduziert.
Ein häufig anzutreffender Fehler besteht darin, dass die Stammdatenverwaltung als ein rein technisches Problem der Datenbankorganisation betrachtet wird, das am besten in der IT-Abteilung aufgehoben ist. Die IT stellt die zuverlässige Infrastruktur für eine erfolgreiche Implementierung der Stammdatenverwaltung bereit – nicht mehr und nicht weniger. Sie verfügt jedoch nicht über die fachlichen Kenntnisse und den Einblick in die abteilungs- und unternehmensübergreifenden Geschäftsprozesse, die für eine bessere Qualität der Stammdaten erforderlich sind.
3. Der Nachweis der Wirtschaftlichkeit fehlt.
Ein Stammdaten-Management-Projekt muss vor dem Start die Frage beantworten können: Was bringt es dem Unternehmen? Zusätzliche Software-Tools, mit denen die IT-Abteilung Daten konsolidieren und dadurch Verwaltungsaufwand reduzieren kann, lösen nicht die Probleme in den Artikelstammdaten, die immer wieder zu Beschwerden von Kunden oder Lieferanten führen und damit das Unternehmen Geld kosten. Die Fachbereiche wissen, welche Daten fehlerhaft sind und wie die Probleme inhaltlich gelöst werden können. Die IT-Abteilung sollte, in Zusammenarbeit mit den Fachbereichen, nachweisen, dass eine Lösung technisch und wirtschaftlich realisierbar ist.
4. Abläufe und Strukturen bleiben unverändert.
Viele der Probleme in den Stammdaten sind organisatorischer Natur und beispielsweise auf sogenannte Datensilos zurückzuführen: Verschiedene Abteilungen in einem Unternehmen haben in ihren Vertriebsapplikationen jeweils unterschiedliche Kundendatenbanken angelegt, die nicht miteinander harmonieren. Anders ausgedrückt: Es gibt unterschiedliche Sichten auf den gleichen Kunden. Mit solchen Strukturen lässt sich kein unternehmensweites Stammdaten-Management aufbauen. Das geht nur mit einer zentral organisierten Kundendatenbank, auf die alle Fachbereiche zugreifen. Für den Aufbau der Datenbank aber ist eine Neuregelung der Zugriffs- und Benutzerrechte notwendig. Dies erfordert die Unterstützung der Geschäftsleitung.