Die Schweizer Fertigungsindustrie ist mit besonderen Herausforderungen durch Konkurrenz- und Währungsrisiken konfrontiert. Dem begegnet die Ruetschi Technology AG in Muntelier mit einem klaren Konzept: die Herstellung von Hightech-Produkten. Das Unternehmen fertigt u. a. in den Sektoren Medizintechnik und Uhrenindustrie Produkte, die allerhöchsten Qualitätsansprüchen genügen müssen. Das erfordert einen entsprechend ausgestatteten Maschinenpark, hervorragend qualifizierte Mitarbeiter und eine integrierte Fertigungsplanung und -steuerung, die dem Kunden eine zeitgenaue Anlieferung mit geprüften Qualitätsprodukten sichert. Diese Qualität muss auch später, während des gesamten Produktlebenszyklusses in allen Fertigungsschritten belegt werden können. Um eine derart komplexe Qualitätsfertigung zu sichern und die Produktionsprozesse zu optimieren, führte Ruetschi die integrierte ERP/MES-Branchenlösung für die Medizintechnik des Softwareanbieters Gewatec (Wehingen, Deutschland) ein.
Die schweizerische mittelständische Fertigungsindustrie bewegt sich in einem nicht einfachen Marktumfeld. Einerseits nimmt der Kostendruck auf die Medizintechnik und deren Zulieferbetriebe ständig zu. Zum anderen wird die Schweiz finanztechnisch als einer der wenigen «sicheren Häfen» angesehen. Dieser eigentlich erfreuliche Vertrauensbeweis in die Stärke der Schweiz hat allerdings zur Folge, dass der Franken aufgrund der Nachfrage enorm an Wert zugelegt hat. Damit werden entweder die Schweizer Waren im Ausland teurer, oder falls aus Wettbewerbsgründen eine Anhebung des Preises nicht möglich ist, nimmt der Gewinn entsprechend ab. Denn immerhin hat zum Beispiel der Euro gegenüber dem Franken allein in den letzten zwei Jahren etwa 20 Prozent an Wert verloren.