«Digital» ist erwachsen geworden. Vor noch nicht allzu langer Zeit eher «Technik-Spielzeug», haben Smartphones, Tablets und Apps nun ihren festen Platz in der Geschäftswelt und verändern die Art und Weise, wie, wann und wo gearbeitet wird, aber auch, wie Unternehmen mit den Kunden, Partnern und Mitarbeitern interagieren. So hat die digitale Transformation Auswirkungen auf viele Lebenslagen. Sie beeinflusst unsere Erwartungshaltung, nicht nur als Mitarbeiter, sondern auch als Kunde. Eine verbesserte Konnektivität sowie höhere Personalisierung und Interaktion mit anderen Unternehmen werden vorausgesetzt. Zu diesen Ergebnissen kommt die Studie «Taming the digital tiger: How to seize the opportunities from new ways of working». Orange Business Services und das Beratungsunternehmen Sia Partners beleuchten darin, wie die Digitalisierung die Arbeitswelt verändern wird und welche Möglichkeiten sich dadurch für Firmen ergeben.
Wie die Studie zeigt, halten 83 Prozent der befragten Unternehmen einen besseren Kundenservice für einen wichtigen treibenden Faktor in Bezug auf neue Arbeitsformen. Digitale Lösungen wie etwa Blogs, Foren und Social Media sind demnach ein wichtiger Teil des Kundendienstes geworden. Einige Beispiele sind Chat-Einrichtungen in Kundendienstzentren oder personalisierte Kundeninformationen durch mobile Anwendungen (Apps).
Flexibles Arbeiten erwünscht
Bereits weitverbreitet sind Home-Office und flexibles Arbeiten: Beides sind nicht nur Wege, die Lebensqualität von Mitarbeitern zu verbessern, sondern auch ein Hebel zur Optimierung der Produktivität (und in manchen Fällen auch der Arbeitsplatz-Strategie in Unternehmen). Flexible Arbeitsbedingungen sind für die jüngere Generation besonders wichtig. Sie erwarten, dass sie eine Wahl haben, wo sie arbeiten (96 Prozent) und wann (83 Prozent). Gemäss den Studienergebnissen gibt es in 54 Prozent der europäischen Unternehmen, die eine Home-Office-Möglichkeit anbieten, dafür einen rechtlichen Rahmen.
«Third Place Working»
Zusätzlich zum Arbeiten im Büro und zu Hause nimmt die sogenannte «Distance Work» neue Formen an und findet an verschiedenen Orten – öffentlichen oder vom Unternehmen zur Verfügung gestellten – statt. Diese neuen Arbeitsorte heissen «Third Places to Work». Eine grosse Anzahl von Standorten sind potenzielle Arbeitsplätze geworden. Digitale Technologien ermöglichen die Arbeit zum Beispiel vom Bahnhof, Flughafen oder einem Café aus. Allerdings haben Sicherheits- und Vertraulichkeitsbedenken beim Arbeiten an öffentlichen Orten verschiedene Unternehmen dazu gebracht, alternative Lösungen anzubieten. Ein Beispiel sind die SNCF, welche ältere Standorte nahe bei Bahnhöfen in Büros umgewandelt haben. SNCF-Mitarbeiter können diese komplett ausgestatteten Arbeitsplätze nahe bei ihrem Wohnort ein-, zweimal wöchentlich nutzen, müssen so nicht pendeln und profitieren von einer sicheren und ruhigen Umgebung.