ICT & Technik

Digitalisierung

ERP-Systeme als Basis der ­unternehmensweiten Vernetzung

Die digitale Transformation ist nicht mehr aufzuhalten, der Handlungsbedarf in den Unternehmen entsprechend gross. Der Beitrag skizziert die Vorteile und Risiken der Digitalisierung und welche Rolle ERP-Systeme dabei spielen.
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Über Digitalisierung wird seit Jahren geschrieben, gesprochen und diskutiert – insbesondere im Zusammenhang mit kleinen und mittleren Unternehmen. Studien, Leitfäden und Fachartikel haben längst aufgezeigt, welche Chancen die digitale Transformation bietet. Trotzdem zeigt die Praxis: Viele KMU haben den Wandel noch nicht konsequent umgesetzt. Häufig fehlen Ressourcen, Know-how oder schlicht der erste Anstoss zur Veränderung. Dabei ist der Handlungsbedarf dringlicher denn je. Wer sich heute mit dem digitalen Wandel auseinandersetzt, schafft die Grundlage für eine wettbewerbsfähige Zukunft – und verschafft sich einen entscheidenden Vorsprung.

Vorteile der Digitalisierung 

Digitale Prozesse bieten eine Vielzahl an konkreten Vorteilen. Einer der zentralsten Punkte ist die Automatisierung von wiederkehrenden Aufgaben. Was früher manuell erledigt wurde – wie die Bearbeitung von Bestellungen, die Verwaltung von Personal- oder Finanzdaten – kann heute mithilfe digitaler Lösungen deutlich effizienter gestaltet werden. Dadurch entsteht nicht nur eine Zeitersparnis, sondern es werden auch Fehlerquellen reduziert, die bei manuellen Eingaben häufig auftreten. Gleichzeitig lassen sich dadurch Mitarbeitende von monotonen Arbeiten entlasten, was sich positiv auf die Motivation und Zufriedenheit auswirkt. Ein weiterer wesentlicher Vorteil liegt in der Verfügbarkeit von Informationen in Echtzeit. Anstatt auf manuelle Berichte oder monatliche Auswertungen zu warten, stehen Kennzahlen auf Knopfdruck bereit. Das erlaubt es Entscheidungsträgern, rascher und fundierter zu reagieren. Gerade KMU profitieren davon, da sie oft schneller auf Marktveränderungen reagieren müssen als grössere Unternehmen. Die Agilität eines Unternehmens wird durch den Einsatz digitaler Instrumente erheblich gestärkt. Darüber hinaus lassen sich durch digitale Tools Prozesse gesamthaft effizienter gestalten. Ressourcen können dort eingesetzt werden, wo sie echten Mehrwert schaffen – sei es in der Kundenbetreuung, in der strategischen Planung oder bei der Produktentwicklung. Die frei werdenden Kapazitäten lassen sich für hochwertigere Dienstleistungen oder für das Unternehmenswachstum nutzen. Gleichzeitig fördern strukturierte, digitale Prozesse die interne Zusammenarbeit, da Aufgaben klar zugewiesen und besser koordiniert werden können. Ein oft unterschätzter Aspekt ist die Nachvollziehbarkeit und Qualitätssicherung. Digitale Abläufe ermöglichen eine lückenlose Dokumentation von Geschäftsprozessen. Dadurch steigt die Transparenz innerhalb des Unternehmens und auch gegenüber externen Anspruchsgruppen wie Investoren, Behörden oder Geschäftspartnern.

Die Rolle eines ERP-Systems 

Ein zentrales Element der digitalen Transformation ist ein modernes ERP-System. Es bildet die technologische Basis, um Prozesse unternehmensweit zu vernetzen. Durch die Integration von verschiedenen Bereichen wie Buchhaltung, Personalwesen, Einkauf, Lagerhaltung, Vertrieb oder Kundenmanagement entsteht ein nahtloser Informationsfluss. Medienbrüche werden vermieden und Redundanzen reduziert.

Besonders für KMU ist es entscheidend, dass ein ERP-System flexibel einsetzbar und skalierbar ist. So kann es mit dem Unternehmen mitwachsen und sich laufend an neue Anforderungen anpassen. Ein weiterer Vorteil liegt in der Standardisierung von Prozessen. Diese sorgt für mehr Transparenz und Nachvollziehbarkeit – ein klarer Mehrwert sowohl für die interne Steuerung als auch für die externe Berichterstattung. Zudem eröffnet ein integriertes ERP-System neue Möglichkeiten für die strategische Unternehmensführung. Mit fundierten Auswertungen lassen sich Potenziale schneller erkennen und Investitionen zielgerichteter planen. Für KMU bedeutet dies eine Stärkung der unternehmerischen Handlungsfähigkeit – sowohl operativ als auch auf Führungsebene.

Risiken und Herausforderungen 

Wie jede unternehmerische Entscheidung bringt auch die Digitalisierung gewisse Risiken mit sich. Ein häufiger Stolperstein ist die fehlende Einbindung der Mitarbeitenden. Ohne eine umfassende Schulung und ohne aktives Change-Management besteht die Gefahr, dass neue Systeme nicht angenommen oder falsch genutzt werden. Ein erfolgreiches Digitalisierungsprojekt setzt deshalb voraus, dass die Belegschaft von Anfang an einbezogen wird. Dazu gehört auch eine offene Kommunikation über die Ziele und den Nutzen der Umstellung.

Ein weiterer kritischer Punkt betrifft die Datensicherheit. Der Umgang mit sensiblen Informationen – sei es über Kunden, Lieferanten oder interne Prozesse – erfordert höchste Standards in puncto Datenschutz und IT-Sicherheit. Hier sind KMU gefordert, in entsprechende Schutzmassnahmen zu investieren und sich laufend über aktuelle Bedrohungslagen zu informieren. Cloud-basierte Systeme können dabei Vorteile bieten, wenn sie nach aktuellen Standards betrieben werden, stellen jedoch gleichzeitig höhere Anforderungen an die interne Sicherheitskompetenz.

Zudem darf die Komplexität eines ERP-Projekts nicht unterschätzt werden. Die Auswahl des passenden Systems, die Definition der Prozesse sowie die Implementierung benötigen Zeit, Ressourcen und internes Know-how. Wer diesen Prozess jedoch strukturiert angeht, kann langfristig von einem deutlichen Effizienzgewinn profitieren. Dabei ist es ratsam, sich externe Expertise zu holen, um typische Fallstricke zu vermeiden und realistische Meilensteine zu setzen.

Fazit 

Die Digitalisierung ist kein neues Thema – aber eines, das noch immer nicht konsequent genug umgesetzt wird. Für KMU bedeutet das: Es ist höchste Zeit, ins Handeln zu kommen. Die Chancen sind bekannt, die Technologien verfügbar. Es braucht jetzt vor allem den Willen, den Wandel aktiv anzugehen. Mit einem geeigneten ERP-System, einer klaren Strategie und der Einbindung aller Beteiligten kann dieser Schritt erfolgreich gemeistert werden.

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