Einige verwechseln den Begriff mit der elektronischen Unterschrift, andere können sich darunter schlicht gar nichts vorstellen. Dabei ist Digital Signage weder eine neue Industrie noch eine revolutionäre, neuartige Idee. Es ist eine Branche, die seit mehr als dreissig Jahren existiert und trotzdem in all den Jahren den Sprung aus dem Nischendasein nie richtig schaffte. Zu lange lag der Fokus auf Technik und Technologie statt auf Inhalten und dem Einsatz als raffiniertes PR-, Marketing- und Verkaufsinstrument.
Mittlerweile sind Digital Signage und Digital In-Store-Advertising als zielgerichtete Marketing- und Kommunikationskanäle nicht mehr wegzudenken. Die Marktforscher des US-Verlags IHS schätzen den globalen, jährlichen Umsatz mit Digital-Signage-Lösungen in den nächsten Jahren auf rund 17 Milliarden US-Dollar. Der Digital-Signage-Boom ist die Gelegenheit, mit wenig Investition viel Leistung zu erhalten.
Was ist «Digital Signage»?
Digital Signage ist der Einsatz von digitalen Screens und Tablets am Point of Purchase, im Gestell am Point of Decision oder im Eingangs- und Wartebereich am Point of Information. Digital Signage umfasst elektronische Beschilderung, digitale Werbe- und Informationsdisplays sowie Touch- oder gestengesteuerte Screens, teilweise als Bestandteil von interaktiven digitalen Kampagnen oder auch mit Anbindungen an Kiosk-, Kassen- oder Lagerbestandssysteme. Wer sich mit Digital Signage oder Digital out of Home (DooH) auseinandersetzt, realisiert schnell, dass das offenbar hochkomplex und deshalb unglaublich teuer sein muss. Die Rede ist meist von Tausenden von Franken, die in Hard- und Software investiert werden sollen. Meistens sind da Auslagen für Training, Support oder Lizenzgebühren noch gar nicht eingerechnet. Preislisten, sofern überhaupt für Kunden sichtbar, muten an wie Telefonbücher, und die vorgeschlagene Hardware reicht beinahe aus, um ein eigenes Rechenzentrum zu bauen.
Lösungsanbieter haben sich in den vergangenen Jahren gegenseitig mit extravaganten Installationen überboten und dabei den Kunden und seine Bedürfnisse aus den Augen verloren. Natürlich ist eine Multi-Touch-Videowand, bestehend aus Dutzenden Screens mit integriertem Near-Field-Kommunikationsnetz, eine grossartige Sache. Richtig eingesetzt macht die Lösung auch genau das, was Digital Signage sollte: Sie bietet ein grossartiges Kundenerlebnis.
Allerdings ist ein derartiges Mammut-Projekt für kleine und mittlere Unternehmen weder sinnvoll noch bezahlbar. KMU brauchen günstige, einfache und skalierbare Lösungen, die schnell aufgebaut und noch schneller betrieben werden können.