ICT & Technik

Virtualisierung (Teil 1 von 5)

Die Kommunikation der Zukunft

Virtualisierung war bislang in erster Linie ein Thema für grosse Unternehmen und Konzerne. Jetzt erkennen zunehmend auch kleine und mittlere Unternehmen die Vorteile – und nutzen diese in ihrem Arbeitsalltag.
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Wollen Unternehmer nachhaltig erfolgreich sein, müssen sie entscheidende Veränderungen in ihrem Umfeld rechtzeitig erkennen und entsprechend darauf reagieren. Denn können Ertragspotenziale nicht aufgebaut oder nicht ausreichend ausgeschöpft werden, kann dies Unternehmer mitunter die Existenz kosten.

Datenmenge explodiert

Doch dies ist gar nicht so einfach, denn Unternehmer sind heute mehr denn je einer sehr hohen Dynamik ausgesetzt: Der Wettbewerb wird härter, da Märkte durch neue Technologien immer internationaler werden und so neue Mitbewerber auftauchen, der technologische Fortschritt schreitet zügig voran und schafft Chancen bezüglich neuer effizienter Zusammenarbeitsformen.

Diese Dynamik lässt sich am Beispiel der verfügbaren Bandbreiten eindrücklich zeigen. Vor zehn Jahren reichten ADSL-Anschlüsse mit einer Kapazität von 128 kbit/s Downstream für die damaligen Bedürfnisse aus, heute bieten die Anschlüsse bis zu 100 Mbit/s und ermöglichen Fernsehen in HD-Qualität. Mit der Erhöhung der Bandbreite explodiert die übers Netz transportierte Datenmenge: Die übertragene Datenmenge verdoppelt sich heute auf dem Festnetz alle 20 Monate – und ein Ende dieses Wachstums ist nicht in Sicht.

Mobilität wächst

Diese Entwicklung hat einen grossen Einfluss auf die Kommunikation und ihre Formen. Einerseits werden neue Möglichkeiten eröffnet: Während das Internet beispielsweise vor 20 Jahren nur eine marginale Rolle für Unternehmer spielte, ist es heute omnipräsent: Soziale Netzwerke wie LinkedIn, Xing oder Facebook eröffnen den KMU neue Märkte und heben alte Hürden, wie zum Beispiel bei der Personalbeschaffung, auf. Suchmaschinen und Vergleichsseiten schaffen Transparenz und bieten Kunden einen schnellen Überblick über den Preis, die Leistung und den Service und ermöglichen Onlinebestellungen.

Gleichzeitig wandeln sich für Unternehmen die Formen der Zusammenarbeit: Während sich diese vor nicht allzu langer Zeit zwischen Mitarbeitern beispielsweise in vielen Unternehmen auf einen einzigen Ort konzentrierte – häufig auf ein Bürogebäude –, arbeitet heute nur noch jeder vierte Arbeitnehmer in der Schweiz ausschliesslich in seinem Büro. 43 Prozent dagegen sind bereits an zwei Arbeitstagen oder auch mehr von zu Hause oder von unterwegs aus tätig.

Um sich weiterhin erfolgreich auf dem Markt positionieren zu können, brauchen und wollen Unternehmer heute deshalb zunehmend flexible und effiziente Informationsnetze, die nicht auf vier Wände begrenzt sind und die gleichzeitig Zusammenarbeit zwischen den Mitarbeitern fördern. Und: die Kommunikationsressourcen sollen überall und jederzeit verfügbar sein.

Kostensparend und flexibel

Warum aber interessieren sich so viele KMU für Virtualisierungstechniken? Die Vorteile solcher Lösungen liegen auf der Hand: Virtualisierung bietet KMU viele Möglichkeiten, wirtschaftlich erfolgreich zu agieren. Denn wenn Hard- und Software sowie Anwendungen nicht mehr in den eigenen Büroräumlichkeiten, sondern im Rechenzentrum eines professionellen Anbieters betrieben werden, entfallen die Kosten für professionelle Wartung und Unterhalt der Infrastruktur. Um IT-Probleme, Updates sowie Spam- und Virenfilter kümmern sich externe Experten.

Und auch die Flexibilität wird gesteigert: Der Zugriff auf Anwendungen und Daten ist nicht mehr an einen bestimmten Standort gebunden, sondern von überall möglich was einen Effizienzgewinn mit sich bringt, Server-, Speicherleistung und Applikationen können umgehend individuell aufgestockt oder reduziert werden.

Sicherheit zählt

Grundsätzlich machen Virtualisierungstechniken für Unternehmen jeder Grösse und Branche Sinn. Um die oben genannten Vorteile jedoch auch ohne Bedenken nutzen zu können, müssen Unternehmer bei der Wahl des Anbieters auf die Erfüllung zweier Punkte genau achten: Die Sicherheit und die Verfügbarkeit der Angebote. Denn einerseits sind sichere und leistungsfähige Rechenzentren beim gewählten Anbieter wichtig, andererseits aber auch eine zuverlässige Internetverbindung, damit man uneingeschränkt auf die virtuellen Dienste zurückgreifen kann. Hierbei muss auf eine sichere und wirkungsvolle Verschlüsselung der Daten während der Übertragung sowie auf aktuelle Viren- und Spamfilter geachtet werden, aber auch darauf, dass genügend Bandbreite vorliegt, um die Dienste ohne Qualitätseinbussen nutzen zu können.

Treiber der Virtualisierung

Der Zugang zum Internet ist aber nicht nur die Basis jeder Virtualisierung, sondern auch zugleich der Treiber. Die immer höhere Bandbreite im Fest- und Mobilnetz – zum Beispiel durch den Glasfaserausbau – führt dazu, dass immer mehr Dienste und Anwendungen überhaupt virtuell angeboten werden können. Dies macht neue Geschäftsmodelle interessant und führt zu einer stärkeren Nachfrage nach höheren Bandbreiten. Ein Beispiel hierfür sind Angebote für KMU aus der Gesundheitsbranche, elektronische Dossiers oder elektronische Autorisierungsmedien wie Health Professional Cards. Dabei entsteht eine sich gegenseitig verstärkende Wechselwirkung.

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