ICT & Technik

Fallstudie: Business Intelligence

Den Durchblick gefunden im Dickicht von Kunden und Produkten

Die buch.de internetstores AG konnte sich seit der Gründung vor zwölf Jahren als einer der grössten Anbieter im Bereich Online-Buch- und Medienhandel etablieren. Das Unternehmen, zu dem mehrere Online-Portale wie buch.ch und bol.ch sowie buch.de und bol.de gehören, verzeichnete im Jahr 2009 ein Umsatzwachstum von 20 Prozent. Zurückgeführt wird dieser Erfolg zu einem erheblichen Teil auf zielgerichtete Marketingaktivitäten auf der Basis von Business-Intelligence-Werkzeugen.
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Das Unternehmen, das über buch.ch und die Thalia-Buchhandlungen auch in der Schweiz tätig ist, ist seit 1999 an der Börse kotiert und wächst mit dem Internethandel von Büchern, Musik, Filmen, Software, Spielen sowie Büro- und Elektronikartikeln kontinuierlich. Gemeinsam mit der Tochtergesellschaft in der Schweiz erwirtschaftete das Unternehmen 2009 einen Umsatz von 84 Millionen Euro.

Die Aufgaben der 130 Mitarbeitenden beschränken sich nicht allein auf die eigenen Web-Shops. Darüber hinaus stellen sie ihr Know-how auch anderen Unternehmen als Dienstleistung beim Aufbau und Betrieb von Online-Plattformen zur Verfügung. So unterhalten sie beispielsweise auch die Internetauftritte der Thalia-Buchhandlungen in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Kundenorientierung, Angebotsqualität und Flexibilität gelten als massgebliche Prinzipien – bei Millionen von Kunden und Produkten keine leichte Aufgabe. Ein leistungsstarkes IT-System ist deshalb Grundvoraussetzung.

Anbieter evaluiert

An den hohen Performance-Ansprüchen musste sich auch das BI-System messen, das 2008 im Rahmen des bis dahin grössten IT-Projekts eingeführt wurde. Nachdem vorherige Reporting-Lösungen wegen mangelhafter Datenkonsistenz und fehlender Benutzerfreundlichkeit an ihre Grenzen gestossen sind, war das Vertrauen in eine weitere Reporting-Lösung nicht unbedingt ausgeprägt. Die Fachanwender konnten nur mit einem «wasserdichten» Angebot überzeugt werden. Gleichzeitig empfahl auch der beauftragte Unternehmensberater, von Anfang an auf eine verlässliche und ausbaufähige Anwendung eines erfahrenen Anbieters zu setzen.

Bei einem Test mehrerer Wettbewerber – bei dem es darum ging, anhand von Beispieldaten aus dem Unternehmen ein Reporting aufzusetzen – konnte sich dank seiner Flexibilität und intuitiven Bedienung der Ansatz von Microstrategy durchsetzen. Neben den IT-Verantwortlichen hatten sich auch die Mitarbeiter aus Marketing und Controlling, die seit Projektstart in die Entscheidungen und Implementierungsprozesse eingebunden waren, für den BI-Anbieter ausgesprochen.

Mandantenfähigkeit zentral

Parallel zur Etablierung eines zentralen Data Warehouses und eines Kampagnenmanagement-Systems wurde 2009 schliesslich mit dem Aufbau eines passgenauen Berichtswesens begonnen. Nach der Einrichtung des Metadatenmodells und der Verbindung zur zentralen Datenbank wurden die Prozessflüsse anhand von Beispiel-Reports überprüft und anschliessend die Attribute und Kennzahlen definiert. Dabei war auch die Mandantenfähigkeit ein entscheidendes Kriterium, da die Berichtsmöglichkeiten zwar auf dem gleichen Data Warehouse basieren, aber unter anderem für die Tochtergesellschaft in Winterthur oder Thalia individuell und im Fall von buch.ch ebenso währungsspezifisch zur Verfügung gestellt werden.

Der Aufwand mehrerer Abstimmungsrunden und die Einbeziehung der Fachanwender aus Deutschland und der Schweiz sowie der Kooperationspartner wie Thalia haben sich gelohnt. Das neue System stiess nach der finalen Produktivsetzung 2009 bereichsübergreifend auf schnelle Akzeptanz im Arbeitsalltag – ein für den erfolgreichen Einsatz von Software-Anwendungen entscheidender Faktor.