ICT & Technik

Weboptimierung

Auf Traffic-Spitzen gut vorbereitet sein

Immer wieder brechen Webseiten aufgrund unerwarteter Besucherströme zusammen oder webbasierte Anwendungen sind wegen erhöhter Nachfrage nicht verfügbar. Darüber hinaus gibt es DDoS-Attacken (Distributed Denial of Service), bei denen Webseiten absichtlich mit Anfragen überflutet werden, um sie zum Absturz zu bringen.
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Idealerweise wären Webseiten und webbasierte Anwendungen so entwickelt, dass sie mit Trafficspitzen umgehen können, egal ob geplant oder nicht. Dennoch lässt es sich vom ökonomischen Standpunkt her nicht rechtfertigen, immer für einen eventuell möglichen Ausnahmezustand zu planen und entsprechende Ressourcen vorzuhalten. Flexible und kosteneffiziente Alternativen sind nötig.

Wie kann ein Unternehmen nun effektiv mit Nutzungswellen umgehen? Application Delivery Controller (ADC) sind hier eine gute Lösung, um die existierende Infrastruktur zu maximieren, Traffic zu beschleunigen und zu priorisieren, Sicherheit zu gewährleisten und Kontrollpunkte zur Verfügung zu stellen. Besonders Software-basierte ADC sind für heutige Ansprüche geeignet, denn sie bieten einen schnellen und zuverlässigen Zugriff auf öffentliche Webseiten und private webbasierte Anwendungen. So können sie nahtlos in privaten, öffentlichen und hybriden Cloud-Umgebungen eingesetzt werden.

Eine einfache Skriptsprache, ein intuitives Konfigurations-Management und ein robustes API (Application Programming Interface), so dass die Lösung als Anwendung verwaltet und wie ein Dienst bereitgestellt werden kann, sind zudem von Vorteil. Ein ADC, der diese Vorgaben erfüllt, eignet sich besser als ein Hardware-Load-Balancer, um Multi-Tier-Anwendungen in einer virtuellen oder Cloud-basierten Umgebung zu beschleunigen. Denn gerade wenn Anwendungen in die Cloud verlagert und dynamischer werden, müssen Performance-Lösungen mit diesen Veränderungen Schritt halten. So können beispielsweise Anwendungen im Rechenzentrum behalten werden und zu Zeiten grosser Nachfrage oder Nutzung kann ein Cloud Provider mit zusätzlichen Ressourcen einspringen.

Webseiten optimieren

Die Optimierung der Webseite und der Inhalte (Web-Content Optimization = WCO) ist ein Muss für jede Webseitenentwicklung, in der ein kontinuierlich gutes Nutzererlebnis Priorität hat – egal über welches Endgerät. Die stetig wachsenden Mengen an komplexen und dynamischen Web-Inhalten machen diesen Ansatz immer wichtiger.

Es ist allerdings ein grosser Zeitaufwand, jede individuelle Seite so zu optimieren, dass sie schneller lädt, besonders, wenn der Inhalt sowohl auf PCs als auch auf mobilen Endgeräten dargestellt wird. Automatisierte Tools, die eine Webseite in Echtzeit optimieren, können eine gute Lösung darstellen, da sie die Anzahl der Rundläufe zwischen Web Server und Web Browser reduzieren und den Inhalt auf den Nutzer und das Endgerät anpassen.

Eine umfassende WCO-Lösung sollte die Kernelemente von Web-Anwendungen adressieren und unter anderem HTML und CSS kombinieren, um weniger HTTP-Transaktionen zwischen Browser und Server zu haben. Ausserdem sind auch Bilder ein guter Ansatzpunkt zur Optimierung, so etwa Image-Spriting, um mehrere Bilder in einer Transaktion zu übertragen und Image-Resampling, um Bilder in reduzierter Auflösung und damit geringerer Grösse zu übertragen. Zusätzlich trägt auch das Aufsplitten von Inhalten auf mehrere Domains (Domain Sharding) und der Transfer von Inhalten zu Content Delivery Networks (CDN) zur Optimierung bei.

Ein besseres Management der Aktivitäten im Web, beispielsweise, indem diese gruppiert, priorisiert und zusammen verarbeitet werden, kann dazu führen, dass die Daten weniger lange Runden drehen müssen. So wird die Latenz verringert, die dadurch entsteht, dass Seiten geografisch gesehen nicht nahe beieinander liegen.

Mithilfe von Traffic Managern in ADCs können die Menge der Anfragen, die Gestaltung der Bandbreite, das Routing und für die Komprimierung Regeln festgelegt werden, um einen besseren Service zu liefern. Das Verwalten und Priorisieren von Traffic kann also eine Lösung sein, um mit regulären oder unerwarteten Nutzungsspitzen umzugehen. Solche Tools funktionieren, indem sie den wichtigsten Traffic identifizieren und sicherstellen, dass diese Anfragen einen aussergewöhnlichen Online-Dienst bekommen. Gleichzeitig wird unwichtiger Traffic, der keinen Umsatz generiert, bearbeitet und überwacht, nur eben mit geringerer Prio­rität.

Dynamische Caching-Seiten helfen aus­serdem dabei sicherzustellen, dass es an kritischen Punkten im Transaktionsprozess keine Verzögerung gibt, beispielsweise bei einer Online-Bestellung oder -Bezahlung. Es ist nicht gut, wenn ein Kunde seinen Warenkorb gefüllt hat und sich dann beim Kaufprozess selbst über eine langsame Seite ärgert. An dieserStelle besteht das Risiko, dass der Kunde den Einkauf abbricht und sich einfach anderswo im Netz umsieht, denn die Konkurrenz ist immer nur einen Klick entfernt. Zusätzlich können dynamische Cache-Seiten genutzt werden, um wiederkehrenden Besuchern schnellere Ladezeiten zu bieten, indem aufgrund des früheren Nutzungsverhaltens auf der Seite bestimmte Aktionen priorisiert werden.

Bisher waren ADCs primär auf die Skalierbarkeit und Verfügbarkeit von Anwendungen innerhalb des Rechenzentrums fokussiert. Die Entwicklung hin zu immer neuen Cloud-Architekturen und Software-Defined Data Centers (SDDC) sowie die Vielzahl an unterschiedlichen Endgeräten, die Unternehmen heute unterstützen müssen, steigert den Bedarf an ADCs, die eine Reihe von neuen Performance-Problemen angehen. Unternehmen nutzen das Internet und die Cloud immer mehr, deshalb ist es essenziell, die Anforderungen der Nutzer in Bezug auf konstante Verfügbarkeit und aussergewöhnliche Performance zu erfüllen.

Unternehmen können nicht immer jede Nutzungsspitze vorhersagen. Deshalb gibt es Schritte und Technologien, die sie implementieren können, um den Einfluss dieser Spitze auf den einzelnen Nutzer zu minimieren und das Nutzererlebnis so zu gewährleisten. «

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