ICT & Technik

Virtualisierung (Teil 3 von 5)

Auf Nummer sicher gehen

Immer mehr Unternehmer setzen sich mit der Auslagerung von der Informatik-Infrastruktur in die sogenannte «Cloud» auseinander. Trotzdem: Über die Hälfte der KMU verzichtet auf die Nutzung von virtuellen Kommunikations-angeboten – aus Sorge um die Sicherheit und die Verfügbarkeit der Services. Doch diese Risiken lassen sich heute minimieren.
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60 Prozent der Unternehmen wollen in den kommenden fünf Jahren Cloud-Technologien nutzen: Zu diesem Schluss kommt die aktuelle IBM CIO-Studie 2011, die bei weltweit 3000 Unternehmern durchgeführt wurde. Diese Zahl ist beeindruckend, waren es doch 2009 nur die Hälfte. Diesen Trend der fortschreitenden Virtualisierung bestätigen auch IT-Experten: Gemäss einer weiteren Studie von IBM erwarten sie, dass Infrastruktur, Plattformen und Software aus der Cloud 2015 die aktuell meisteingesetzte lokale Datenspeicherung mehrheitlich ablösen wird.

Trotz diesem offensichtlichen Trend: Viele Unternehmer haben immer noch grosse Bedenken beim Einsatz von virtuellen Diensten. Vor welchen Risiken fürchten sich Unternehmer im Zusammenhang mit virtuellen Diensten hauptsächlich und sind diese gerechtfertigt?

Sicherheitsbedenken

Die Bedenken lassen sich in zwei Hauptgruppen unterteilen: Die Sicherheit und Verfügbarkeit der Daten und Services. Mangelndes Vertrauen in die Sicherheit ist dabei immer noch der Hauptgrund, weshalb Unternehmen nach wie vor auf die Nutzung von Cloud-Computing-Services verzichten. Gemäss einer Studie von Colt aus dem Jahr 2011 sehen 68 Prozent der befragten Unternehmen das grösste Risiko bei der Sicherheit. Unmittelbar nach der Sicherheit nannten die Befragten – mit 58 Prozent am zweithäufigsten – Bedenken hinsichtlich der Leistungsfähigkeit und Verfügbarkeit von virtuellen Diensten.

Weniger Datenkontrolle

Diese Überlegungen und Bedenken zu Sicherheit und Verfügbarkeit sind nachvollziehbar, werden bei der Virtualisierung doch Daten, Anwendungen etc. in die Cloud ausgelagert, sprich die Anwendungen und Daten befinden sich nicht mehr auf dem lokalen Rechner oder im Rechenzentrum des Unternehmens, sondern in der metaphorischen Wolke. Der Zugriff erfolgt über ein Netzwerk, in erster Linie über das Internet. Unternehmer fürchten sich deshalb, mit der Auslagerung in die Wolke auch die Kontrolle über die Daten und damit deren Schutz zu verlieren und ein grosses Abhängigkeitsverhältnis einzugehen.

Datenschutz

Das zentrale Problem liegt folglich grundsätzlich darin, die Vertraulichkeit und Integrität der Daten sicherzustellen und jederzeit darauf zugreifen zu können. Dies gilt in erster Linie für personenbezogene Daten, also zum Beispiel Kundendaten, aber auch für alle anderen Daten, die geschützt werden müssen, wie Daten über das Unternehmen, Produktionsdaten etc. Um hier entsprechend vorzusorgen und sich zu schützen, müssen drei wesentliche Aspekte sichergestellt werden: Die Sicherheit bei der Übertragung der Daten, die Zugriffssicherheit, sprich die ständige Verfügbarkeit der Daten und Anwendungen sowie die Sicherheit der Daten bei der Aufbewahrung.

Verschlüsselungstechnologien

Wichtig für die Sicherheit bei der Datenübertragung ist eine geschützte Verbindung. Da Kunden über ein Netzwerk (meist das Internet) auf die Daten und Anwendungen zugreifen, muss dieses hohe Sicherheitsstandards erfüllen, damit es vor fremden Einflüssen wie Hackern etc. geschützt ist. So ist zum Beispiel darauf zu achten, dass effiziente Verschlüsselungstechnologien sowie aktuelle Viren- und Spamfilter verwendet werden.

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