Telefonapparate mit Wählscheiben funktionieren heute noch, gehören aber längst der Vergangenheit an. ISDN-Telefone hingegen sind weit verbreitetet, denn die ISDN-Technologie ist seit ihrer Einführung sehr beliebt. Doch deren Tage sind gezählt, denn das öffentliche Telefonnetz wird von der Swisscom abgeschaltet. Dies wird nicht nur ISDN-Telefone betreffen, sondern auch analoge Anschlüsse. Von dem Technologiewechsel sind zum Beispiel Alarmanlagen in Liften oder Warenhäusern, Brandmeldeanlagen oder E-Cash-Terminals betroffen. Im schlimmsten Fall wird Hardware, die nicht ans Internet angeschlossen werden kann, Ende 2017 nicht mehr funktionieren. Wer die Abschaltung nicht zum Anlass für eine komplette Umstellung auf eine IP-basierte Kommunikation nehmen möchte, sollte also evaluieren, ob mit entsprechenden Ergänzungen die bisherige Infrastruktur weiterhin genutzt werden kann.
Anbieter prüfen
Die vollständige Umstellung auf die internetbasierte Kommunikation macht Sinn, denn dem universellen technischen Standard Internet-Protokoll, kurz IP, gehört die Zukunft. Künftig werden über das IP-Netz sämtliche Daten übertragen: Telefonate per «Voice over IP», E-Mail, Surfen oder Fernsehen. Dies hat für Unternehmen diverse Vorteile, denn der IP-Standard bietet weitaus mehr Möglichkeiten als die ISDN-Technologie. Dazu gehören die Nutzung von Unified-Communication-Anwendungen und der flexiblere Zugang zu kostensparenden sowie zu effizienzsteigernden Dienstleistungen.
Wer sich mit dem Wechsel beschäftigt, sollte sein Augenmerk nicht nur auf die Technologie richten. Sondern auch evaluieren, ob er bei einem Anbieter ist, der bedarfsgerecht die benötigten Dienstleistungen erbringt. Denn nicht immer muss es ein standardisiertes Bündel-Angebot sein, dessen Umfang man nur teilweise in Anspruch nimmt, jedoch vollumfänglich bezahlt. Bei der Wahl des Anbieters spielen zusätzliche Kriterien eine Rolle.
Grösser ist nicht besser, denn die Qualität der Leistungen hängt nicht von der Anzahl Mitarbeitenden ab. Gleichzeitig gilt aber auch, kleiner ist nicht besser. Eine gewisse kritische Grösse plus ein langjähriger Leistungsausweis sollten gegeben sein. Denn mit der Gewährleistung eines professionellen Betriebs erhöht sich die Ausfallsicherheit, und seit Jahren etablierte Dienstleistungen sprechen für Qualität. Ebenfalls vorsichtig beurteilt werden sollten scheinbar sehr günstige Anbieter. Hier steckt der Teufel oft im Detail. Was auf den ersten Blick wie das kostengünstigste Angebot aussieht, stellt sich aufgrund zusätzlich zu beziehender Leistungen als teurer heraus.
IP-Telefonie kann mehr
ISDN revolutionierte in den 1990er-Jahren die Telekommunikation. Viele Unternehmen stellten ihre gesamte Kommunikationsinfrastruktur um und sind seither dabei geblieben. Mitte 2014 zeigte eine Umfrage, dass noch immer 70 Prozent aller Schweizer KMU ihren ISDN-Anschluss nutzten. Die Gründe für diese Treue sind zum einen die hohen Investitionskosten. Zum anderen spielt die Zuverlässigkeit des ISDN-Netzes eine entscheidende Rolle.
Letztgenanntes war bis anhin eines der zentralen Argumente gegen eine Umstellung auf die Internet-Telefonie. Probleme aus der Anfangszeit verfestigten sich zu Vorurteilen: Schlechte Gesprächsqualität und instabile Leitungen. Doch diese Kinderkrankheiten hat die IP-Telefonie hinter sich gelassen. Dies nicht zuletzt, da sich die Verfügbarkeit, Zuverlässigkeit und die Bandbreite bei Internetanschlüssen heute auf einem hohen Niveau befindet.