Die Einführung in das Unternehmen kann je nach Situation, Zeit und Nachfolger sehr unterschiedlich ablaufen. Ein zentraler Umstand bezieht sich auf die Frage, ob der Nachfolger bereits im Unternehmen tätig gewesen ist oder ob er von aussen direkt als Geschäftsführer in das Unternehmen einsteigt. Grundsätzlich hängt die Art der Einführung auch stark von der Zeit ab, welche für die Übergabe zur Verfügung steht. Wenn genügend Zeit vorhanden ist, kann sich die Einführung über mehrere Jahre hinwegziehen, wobei eine Frist von einem Jahr als minimale Zeitdauer betrachtet wird.
Die Einführung
Bezüglich der Erfolgsfaktoren erscheint ideal, wenn der Nachfolger bereits im Unternehmen gearbeitet hat und mit einem Erfahrungsrucksack ins Geschäft einsteigen kann. Handelt es sich um ein Familienunternehmen, wählen die Kinder des Unternehmers idealerweise bei ihrer Berufswahl bereits den Weg in Richtung Familienunternehmen. Wie aus den Interviews mit übergebenden Unternehmern weiter hervorgeht, ist es vorteilhaft, wenn sich der familieninterne Nachfolger auch einige Jahre in anderen Betrieben Wissen und Erfahrungen angeeignet hat, was sich in der Regel positiv auf die Selbstständigkeit, das Selbstbewusstsein und die Unabhängigkeit im Denken auswirkt. Auch ein Aufenthalt im Ausland kann zu einem grossen persönlichen Fortschritt führen, da internationale und interkulturelle Erfahrungen den Horizont eines jeden Einzelnen erweitern (UBS, 2010, S. 17).
Ein weiterer Erfolgsfaktor für eine reibungslose Einführung ist die Akzeptanz des Nachfolgers durch die Mitarbeitenden und das Management. Bei Familienunternehmen mit einer geplanten familieninternen Nachfolge kann dies aber vielfach schwierig sein, weil es Mitarbeitende gibt, die den Nachfolger bereits als kleines Kind gekannt haben. Wenn nun diese Person plötzlich ihr Vorgesetzter wird, braucht es etwas Zeit, bis sich alle an diese neue Situation gewöhnen können. Zusammenfassend können die folgenden Faktoren genannt werden, welche beim Prozessschritt der Einführung des Nachfolgers zu einer erfolgreichen Übergabe führen:
- Der Nachfolger bringt einen möglichst grossen Erfahrungsrucksack mit.
- Der Nachfolger hat bereits im Unternehmen gearbeitet.
- Es soll eine Zeitperiode für die Einführung geplant und ein Einführungsplan erstellt werden.
- Der Nachfolger muss vom Management und den Mitarbeitenden akzeptiert werden.
Der Aufbau
Am besten erfolgt der Aufbau des Nachfolgers sukzessiv, und ein typisches sukzessives Aufbauprogramm führt einen potenziellen Nachfolger zunächst in eine Stabstelle (wie zB. im Controlling oder Personalbereich), anschliessend in eine mittlere Führungsposition und danach zur schrittweisen Übernahme der operativen Verantwortung für bestimmte Teilbereiche, zum Beispiel die Informatik, die Produktion oder das Marketing (UBS, 2010, S. 19). Gemäss den Interviewpartnern bringt eine sukzessive Übergabe viele Vorteile mit sich. Der Nachfolger hat die Möglichkeit, sich Stück für Stück mehr in das Unternehmen einzuarbeiten und sukzessive mehr Verantwortung zu übernehmen.
Als Erfolgsfaktoren für den Aufbau des Nachfolgers nennen die Interviewpartner neben dem genannten, sukzessiven Aufbau, dass der Übernehmer alle Bereiche des Unternehmens kennenlernt und auch Einblick in die Buchhaltung sowie alle administrativen Vorgänge erhält. Weiter sollte er sich das entsprechende fachliche und technische Wissen aneignen, damit er versteht, was für Arbeiten seine Mitarbeitenden ausführen. Ein wichtiger Teil der Aufbauphase ist weiter die Bekanntmachung der Übergabe an die Mitarbeitenden, Kunden, Lieferanten und auch an die Gemeindeverwaltung.