Die kontinuierliche Einführung von neuen Produkten und Dienstleistungen gilt als eine der zentralen Aufgaben zur Sicherstellung des langfristigen Unternehmenserfolgs. Über den Erfolg von neuen Angeboten entscheidet vor allem, inwiefern die angebotenen Leistungen den Bedürfnissen und Anforderungen der Kunden gerecht werden. Angesichts zahlreicher möglicher Gestaltungsoptionen stellt sich die Frage, wie neue Produkte und Dienstleistungen konkret ausgestaltet werden sollen, um eine hohe Kundenakzeptanz und Kaufwahrscheinlichkeit realisieren zu können.
Neuprodukte als Erfolgsgarant
Viele Unternehmen können im Prozess der Spezifikation von neuen Produkten und Dienstleistungen auf substanzielle Markterfahrung zurückgreifen. Allerdings funktioniert dieser Rückgriff auf gesammelte Erfahrungen meist nur in Bezug auf Verbesserungen bei etablierten Produktmerkmalen, während für neue, innovative Leistungselemente kaum Erfahrungswissen vorliegt. Hinzu kommt, dass in vielen Unternehmen bei genauer Betrachtung zum Teil nur diffuses Wissen betreffend den wirklichen Bedürfnissen der Kunden bzw. der Akzeptanz von Produktmerkmalen vorliegt. Entscheidungen werden daher überwiegend aus einer Innenperspektive (Expertensicht) getroffen, womit die Gefahr besteht, dass ein Neuprodukt am Markt vorbei entwickelt wird beziehungsweise das vorhandene Marktpotenzial nicht optimal ausgeschöpft werden kann.
Um mit einem neuen Produkt bzw. einer neuen Dienstleistung den grösstmöglichen Markterfolg erzielen zu können, empfiehlt es sich, die Kundenbedürfnisse und -präferenzen in einem möglichst frühen Stadium des Innovationsprozesses qualifiziert zu erheben. Im Kern geht es um die Beantwortung der Frage, welche Leistungsmerkmale ein neues Produkt aufweisen und in welcher Ausprägung diese vorliegen müssen, damit von den Zielkunden das Neuprodukt als nutzenstiftend und idealerweise als wettbewerbsüberlegen wahrgenommen werden kann.
Zu Beginn eines Innovationsprozesses gibt es meist zahlreiche Ideen für die konkrete Ausgestaltung eines neuen
Angebots. Die Auswahl der «richtigen» Ideen erweist sich dabei oft als schwierig. Einerseits sollte das Produkt den Kundenwünschen entsprechen und ein vorteilhaftes Preis-Leistungs-Verhältnis aufweisen. Andererseits muss aber auch ein Over-Engineering vermieden werden. Bei der Produktgestaltung muss eine Konzentration auf Leistungsmerkmale und deren spezifische Ausprägungen erfolgen, die dem Kunden einen wirklichen Nutzen stiften. Eine fundierte Kenntnis der Kundenpräferenzen ist somit Dreh- und Angelpunkt einer effektiven Produktgestaltung.