Es ist nicht nur der Ukraine-Krieg mit seinen erschreckenden Bildern, der die Anleger am Aktienmarkt zu äusserster Vorsicht veranlasst. Sie folgen auch der bewährten Regel, dass es fast immer ein Fehler war, sich gegen die Politik der Zentralbanken zu positionieren. Und die meinen es nun ernst mit der Inflationsbekämpfung. Noch blieben ja die schweizerischen Unternehmen grösstenteils von Kursstürzen verschont. Das liegt auch daran, dass die hiesigen Nahrungsmittelkonzerne, Pharmaunternehmen und Versicherer als «sicherer Hafen» angesehen werden.
Auch spielt in Kriegszeiten die Neutralität der Schweiz eine grosse Rolle. Aber man sollte sich nicht täuschen lassen. Die internationalen Verflechtungen werden sich im Lauf des Jahres auch in der Schweiz deutlich auswirken. Auch die Ausgangssperren und Transportbehinderungen in China werden ihre Spuren bei exportorientierten europäischen Unternehmen hinterlassen. Was sagen nun unsere Indikatoren?
1. Zinssignale: Negativ
Sinkende Zinsen sind gut für Aktien, steigende Zinsen schlecht. So steht es jedenfalls in allen ökonomischen Lehrbüchern. Der Zinsanstieg hat sich im vergangenen Monat weiter beschleunigt, wie Sie in der Grafik sehen. Die negativen Zinsen sind Geschichte. Zehnjährige Obligationen rentieren nun bereits mit rund 1Prozent im Plus. Was für Sparer gut zu sein scheint, ist für Investoren, die Geld brauchen, eine starke Belastung. Weiter steigende Zinsen bremsen das Wirtschaftswachstum ab.