Finanzen & Vorsorge

Börsenradar

Positiver Trend für Aktien

Kaufen, halten oder verkaufen – ein speziell auf den Schweizer Aktienmarkt ausgerichtetes Analyse­system prüft auf Basis von fünf Einzelsignalen, in welche Richtung der Börsenradar ausschlägt.
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Nach der vorläufigen Einigung mit Griechenland über ein neues Hilfspaket begann der Franken seine Überbewertung gegenüber dem Euro langsam abzubauen. Mitte August lag der Franken rund drei Prozent tiefer als einen Monat zuvor. Für den Schweizer Aktienmarkt war das ein positives Signal; der SMI legte gleich entsprechend zu. Ob der Franken seine Überbewertung weiter abbauen kann, hängt vor allem davon ab, ob das Gerede von einer «Euro-Krise» endlich verstummt. Dann würde der Franken auch nicht mehr als Fluchtwährung angesehen. Die Nationalbank tut ja ihr Möglichstes, um mit Negativzinsen den Franken so unattraktiv wie möglich zu halten. Sogar der Zins der zehnjährigen Bundes­obligation ist wieder deutlich ins Minus gerutscht. Unser Radar bleibt positiv bei 4 : 1, wie die folgenden Indikatoren zeigen:

1. Zinssignale: Positiv
Sinkende Zinsen sind gut für Aktien, steigende Zinsen schlecht. Wir achten dabei auf die Renditen der zehnjährigen Bundesobligationen und des Libor-Zinses für zwölf Monate in Schweizer Franken. Die Rendite der zehnjährigen Bundesobligationen lag am 7. August bei minus 0,18. Der Libor-Zins des Frankens für zwölf Monate lag bei minus 0,58 Prozent. Allmählich beginnen doch die Spekulanten zu begreifen, dass es unrentabel ist, in Schweizer Franken zu investieren. Kurz: Für den Aktienmarkt sind diese Negativzinsen natürlich ein positives Signal. Damit unser Zinssignal negativ wird, müsste die Rendite der zehnjährigen Bundesobligationen im September auf mehr als +1,25 Prozent und die des zwölf-Monats-Libors auf mehr als +0,24 Prozent steigen. Aber das ist weiterhin absolut unrealistisch. Rechnen Sie also damit, dass unser Zinssignal nicht nur im September, sondern wahrscheinlich auch noch im Oktober positiv bleiben wird.

2. Der Saisoneffekt: Negativ
Die Monate Juni bis September sind häufig relativ schwache Monate für die Geldanlage in Aktien gewesen. Daher ist dieses Signal seit 29. Mai bis zum 25. September negativ. Aber es bleibt das einzige negative Signal unseres Systems. Und es traf in der Vergangenheit auch nicht in jedem Jahr zu, dass der Aktienmarkt in dieser Zeit Kursverluste erlitt.

3. Die Anzahl der Schweizer Aktien mit Neun-Monats-Hochs und -Tiefs: Positiv
In China hat es ja mittlerweile einen Aktiencrash gegeben. Die wichtigsten 60 Schweizer Aktien, die wir beobachten, haben sich aber wie in der Griechenland-Krise auch hier gut gehalten. Am 7. August meldete nur eine Schweizer Aktie, Micronas, ein Neun-Monats-Tief. Hingegen meldeten drei Werte, nämlich Vontobel, Galenica und Lindt & Sprüngli, Neun-Monats-Hochs (gerechnet auf Euro-Basis!). Zwar kann diese Methode ihr Signal schnell wechseln, wenn in einer verlustreichen Börsenwoche die starken Aktien kein neues Hoch mehr zustande bringen und die schwachen Titel mit neuen Tiefs beginnen. Doch hat es bis Redaktionsschluss in diesem Sommer noch an keinem Wochenende Warnsignale gegeben.

4. Der SMI-Index: Positiv
Im Juli war der SMI ein paar Mal knapp daran, die Marke 9471,46 (Wochenschluss-Jahreshöchststand am 10. April) zu knacken, schaffte es aber dann doch nicht. Aber die Kursentwicklung sieht nicht mehr so ungünstig aus wie Mitte Juni, als sogar die Marke 9000 unterschritten wurde. Immer noch bleibt der Trend des SMI aufwärts gerichtet. Wann würde sich an dieser Einschätzung etwas ändern? Das wäre der Fall bei einem 33-Wochen-Tief des Swiss Market Index. Das wäre am 4. September bei 8161 Punkten, am 11. September bei 8385 Punkten, am 18. September bei 8587 Punkten und am 25. September bei  8651 Punkten. Doch damit der SMI an diesen Daten unter die entsprechenden Werte fällt, da müsste sehr viel passieren. Das ist extrem unwahrscheinlich. Am 7. August lag der Kurs des SMI bei 9408,27 Punkten.

5. Der Banken-Index: Positiv
Der Banken-Index hat die Eigenschaft, rechtzeitig vor Finanzkrisen und Überschuldungen zu warnen, die einzelne Banken gefährden könnten. Er setzt sich aus zehn Banken weltweit zusammen (auch die UBS ist dabei). Vor der Finanzkrise 2007/08 gab er sehr rechtzeitig am 27. Juli 2007 ein Verkaufsignal und änderte das erst wieder am 30. April 2009. Im Moment weist er einen klaren Aufwärtstrend auf. Sein Kurs am 7. August liegt bei 151,28 Punkten. Das ist noch weit weg von seinem Höchststand am 2. Februar 2007 bei 293,08 Punkten. Auch hier gilt wie beim SMI: Ein 20-Wochen-Hoch ist ein Kaufsignal, ein 33-Wochen-Tief ist ein Verkaufsignal. Sie können den Banken-Index in der Homepage der Börsensignale (www.boersensignale.ch) wöchentlich verfolgen. Damit dieser Index ein Warnsignal gibt, müsste er am 11. September unter 122 Punkten, am 18. September unter 128 Punkten und am 25. September unter 129 Punkten liegen. Momentan deutet nichts auf solche Kursstürze hin.

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