Traditionell beschert der Monat April den Anlegern von Aktien noch einmal schöne Gewinne, be-
vor dann die kritischere Sommersaison beginnt. Bisher scheint aber auf den Saisonverlauf am Aktienmarkt im 2016 kein rechter Verlass zu sein. Freilich kann sich das noch ändern. Und solche Ausnahmen kommen ja auch immer wieder mal vor, denn allzu leicht ist der Verlauf an der Börse nun auch nicht abzuschätzen. Unterm Strich befinden sich wichtige Indizes wie der Swiss Market Index oder der Euro Stoxx 50 seit Mitte März wieder in einem leichten Abwärtstrend. In den USA geht es hingegen seit Mitte Februar bergauf, trotz der angeblichen Sorgen der Anleger wegen der weiter steigenden US-Zinsen. Europa scheint gelähmt durch die widersprüchliche Politik, einerseits die Zinsen auf ein Minimum zu senken und andererseits auf allen Ebenen zu sparen. Diese Zerrissenheit machen sich derzeit die populistischen und anti-europäischen Parteien zunutze, welche die Verunsicherung der Bürger vorantreiben. Noch geben unsere Indikatoren grünes Licht, aber der Aktienmarkt steht unter Zeitdruck, weil Ende April die im Allgemeinen schwierige Sommersaison beginnt.
1. Zinssignale: Positiv
Sinkende Zinsen sind gut für Aktien, steigende Zinsen schlecht. Wir achten dabei auf die Renditen der zehnjährigen Bundesobligationen sowie des Libor-Zinses für zwölf Monate in Schweizer Franken. Die Rendite der zehnjährigen Bundesobligationen lag am 11. März bei minus 0,40 Prozent. Der Liborzins liegt noch tiefer bei minus 0,54. Und eine Zinswende ist noch nicht zu sehen. Die Schweiz muss weiterhin ihre Zinsen besonders niedrig halten, um den überbewerteten Franken nicht noch weiter steigen zu lassen. Damit unser Zinssignal ein Warnsignal gibt, müsste die Rendite der zehnjährigen Bundesobligationen bis Ende April auf mehr als +0,78 Prozent und die des 12-Monats-Libor auf mehr als +0,20 Prozent steigen. Das bleibt unrealistisch. Wahrscheinlich bleibt unser Zinssignal das ganze Jahr 2016 noch positiv.