Finanzen & Vorsorge

Börsenradar

Kaufsignale in der Mehrheit

Kaufen, Halten oder Verkaufen – ein speziell auf den Schweizer Aktienmarkt ausgerichtetes Analysesystem prüft auf Basis von fünf Einzelsignalen, in welche Richtung der Börsenradar ausschlägt.
PDF Kaufen

Die Kursentwicklung im ersten Quartal dieses Jahres gleicht den Konstellationen von 2003 und 2009. Auch damals gab es noch von Januar bis Februar kräftige Kursverluste – was normalerweise im ersten Quartal selten vorkommt. Doch dann kam im März die Wende nach oben. Diesmal drehten die Börsen bereits Mitte Februar. Denn schliesslich hatte es auch keinen wirklichen Grund für den panikartigen Ausverkauf gegeben. Unser Börsenradar hat sehr schnell auf die Wende reagiert und gibt nun drei Kaufsignale, denen nur noch zwei Verkaufssignale gegenüberstehen.

1. Zinssignale: Positiv

Sinkende Zinsen sind gut für Aktien, steigende Zinsen schlecht. Wir achten dabei auf die Renditen der zehnjährigen Bundesobligationen und des Libor-Zinses für zwölf Monate in Schweizer Franken. Die Rendite der zehnjährigen Bundesobligationen lag am 4. März bei minus 0,43 Prozent. Der Liborzins liegt noch tiefer bei minus 0,68. Und eine Zinswende ist noch nicht zu sehen. Die Schweiz muss ohnehin ihre Zinsen besonders niedrig halten, um den überbewerteten Franken nicht noch weiter steigen zu lassen. Damit unser Zinssignal ein Warnsignal gibt, müsste die Rendite der zehnjährigen Bundesobligationen bis Ende April auf mehr als +0,84 Prozent und die des 12-Monats-Libor auf mehr als +0,20 Prozent steigen. Das bleibt unrealistisch. Wahrscheinlich bleibt unser Zinssignal das ganze Jahr 2016 noch positiv.

2. Der Saisoneffekt: Positiv

Bekanntlich sind die Monate Mai bis September häufig relativ schwache Monate für die Geldanlage in Aktien gewesen. Von Oktober bis April konnte man meist mit steigenden Aktienkursen rechnen, auch wenn sich das in diesem Jahr nicht bewahrheitet hat. Das nächste negative Signal wird es wieder am letzten Freitag im April geben; das ist der 29. April 2016. Doch es könnte gut sein, dass aufgrund des schlechten ersten Quartals diesmal die gewohnte Sommerflaute nicht stattfindet. Das war in vergleichbaren Fällen in der Vergangenheit oft so.

3. Die Anzahl der Schweizer Aktien mit 9-Monats-Hochs und -Tiefs: Positiv

Hierbei handelt es sich um einen Indikator mit schnellen Trendsignalen. Er misst das Verhältnis der 9-Monats-Hochs und der 9-Monats-Tiefs bei 60 Schweizer Aktien, die wir beobachten. Seit dem 19. Februar gibt es wieder mehr Aktien in der Schweiz mit einem 9-Monats-Hoch als Aktien mit einem 9-Monats-Tief. Am Freitag, dem 4. März waren es sogar acht Aktien mit Hoch und keine einzige Aktie mit einem Tief. Daher hat dieser Indikator nunmehr wieder deutlich ins Plus gedreht. Wer jetzt einsteigt, sollte beim Kauf die acht Aktien, die ein 9-Monats-Hoch melden, bevorzugen. Das sind: Kuoni, Rieter, Logitech, Belimo, Geberit, Huber & Suhner, SGS und Givaudan. Vor allem diejenigen Anleger, die aufgrund unserer Empfehlung in den vergangenen zwei Monaten die Aktien aus ihrem Depot entfernt hatten, die ein neues Tief meldeten, können jetzt wieder investieren. Und die Neukäufe sind dann relativ stärkere Aktien als diejenigen, von denen man sich trennen musste.

4. Der SMI-Index: Negativ

Der SMI wird noch eine Weile brauchen, bis er ein 20-Wochen-Hoch melden kann. Denn er war im Februar einfach zu weit abgerutscht. Mitte April müsste er an einem Wochenende die Marke 8818 überspringen. Das wird nicht einfach sein; Mitte März rang er noch mit der Marke 8000.

5. Der Banken-Index: Negativ

Für den Banken-Index gilt Ähnliches wie für den SMI. Kurzfristig konnte er sich zwar von seinem Tief im Februar erholen. Aber für ein 20-Wochen-Hoch und damit ein zusätzliches Kaufsignal unseres Systems wird es so schnell noch nicht reichen. Gerade der Banken-Index zeigt, wie niedrig das Niveau am Aktienmarkt im Moment noch ist. Seit 2007 hat dieser Index trotz seiner jüngsten Erholung fast zwei Drittel seines damaligen Kurswertes eingebüsst. Und die zehn Bankaktien, die in diesem Index enthalten sind, sind weltweit führende Finanztitel! Um ein Kaufsignal geben zu können, müsste der Banken-Index Ende April bei mindestens 133 Punkten liegen. Den Banken-Index können Sie übrigens in der Homepage der Börsensignale wöchentlich verfolgen.

6. Summe der fünf Signale

Es steht also nun 3:2. Und die Aktien bleiben angesichts der Negativzinsen die einzige rentable Geldanlage. Die Kurse sind niedrig; weltweit liegen die Aktienindizes rund 20 Prozent unter ihrem fairen Wert. Nun sollten diejenigen, die vorsichtshalber ausgestiegen waren und noch an der Seitenlinie harren, nicht länger mit dem Wiedereinstieg zögern, zumal der April der statistisch beste Börsenmonat ist.

Porträt