Als die AHV 1948 eingeführt wurde, lag die durchschnittliche Lebenserwartung für Männer bei 68,7 Jahren und für Frauen bei 74,1 Jahren. Das Rentenalter ist heute fast gleich hoch wie damals – obwohl wir heute elf bis zwölf Jahre länger leben. Ursprünglich lag der Zweck der AHV hauptsächlich in der Absicherung des Langlebigkeitsrisikos, also des Risikos, dass man länger lebt, als man erwerbstätig bleibt. Da sich die Beziehung von Einkommen, Lebensunterhaltungskosten und Vermögen über den Lebenszyklus verändert (siehe Abbildung 1), erwartet man heute von der AHV, dass sie den Existenzbedarf im Ruhestand deckt.
Anstieg des Altersquotienten
Gemäss den Berechnungen des Bundesamtes für Statistik ist in den nächsten Jahrzehnten mit einem deutlichen Anstieg des Altersquotienten, also dem Verhältnis zwischen der Anzahl der Rentenberechtigten und der Zahl der Aktiven, zu rechnen. Die AHV wird deshalb in absehbarer Zukunft vor sehr grossen finanziellen Herausforderungen stehen. Der vom Parlament Ende September beschlossene Automatismus zur Erhöhung des Rentenalters im Falle eines negativen Finanzergebnisses ist ein wichtiger Schritt zur Sicherung unseres Rentensystems. Doch auch mit dieser Massnahme wird die AHV bald in eine finanzielle Schieflage geraten.