Nachdem der Monat August nochmals mit steigenden Aktienkursen geschlossen hatte, ging es dann im Monat September zunächst wieder nach unten. Vor allem die Hightech-Aktien, die stark überbewertet waren, mussten überdurchschnittliche Kursverluste hinnehmen. Mehrere Analysten sind auch der Meinung, dass die Erwartungen an die «Künstliche Intelligenz» zu hoch waren und sich daher die Umsatzsteigerungen bei diesen Aktien nicht so massiv fortsetzen können, wie sich einige Anleger erhofften.
Was die Börsen trotzdem noch einigermassen stabil hielt, das sind die niedrigeren Inflationszahlen in den USA und Europa, was Hoffnungen auf stärkere Zinssenkungen der Zentralbanken weckte. Es wird also in den kommenden Wochen darauf ankommen, was stärker ist: die Konjunktursorgen oder die Zinshoffnungen. Die Monate September und Oktober gelten ja auch nicht gerade als günstig für Aktienkäufe.
Aber überprüfen wir nun unsere fünf bewährten Indikatoren, was sie uns für die kommenden Wochen anzeigen.
1. Zinssignale: Positiv
Sinkende Zinsen sind gut für Aktien, steigende Zinsen schlecht. So steht es in den Lehrbüchern. Es bleibt dabei: Die Zinsen sinken! Im Vergleich zur Rendite der Obligationen (0,35 %) bieten die Aktien eine deutlich höhere Dividendenrendite. Das spricht für den Aktienmarkt. Aber man sollte nicht vergessen, dass die sinkenden Renditen der Obligationen auch darauf hindeuten, dass zu wenig investiert wird, sowohl von staatlicher Seite als auch von den Unternehmen.
2. Der Saisoneffekt: Negativ
Zahlreiche Statistiken haben bewiesen, dass die Monate Mai bis Oktober im Durchschnitt eine wesentlich schlechtere Performance am Aktienmarkt aufweisen als die Monate November bis April.
3. Die Anzahl der Schweizer Aktien mit 9-Monats-Hochs und -Tiefs: Positiv
Unsere Liste der 64 meistgehandelten schweizerischen Aktien zeigte zum letzten Stichtag am 6. September ein eher positives Bild. Neun Aktien meldeten ein 9-Monats-Hoch (Dormakaba, Givaudan, Sonova, Swiss Life, Swiss Primesite, PSP Swiss Property, Helvetia, Zurich, Swisscom) und nur fünf ein 9-Monats-Tief (BB Biotech, Forbo, Adecco, Swatch, DocMorris). Von den Letzteren würden wir uns trennen. Auch Ascom, Temenos, und Tecan liegen deutlich im Abwärtstrend. Was den schweizerischen Markt im Gegensatz zu anderen europäischen Ländern noch relativ gut aussehen lässt, das ist der starke Franken, der für internationale Anleger immer noch ein «sicherer Hafen» ist. Es sollte aber auch nicht übersehen werden, dass aus diesem Grund die meisten der 20 SMI-Werte grossenteils auch schon deutlich überbewertet sind.