Finanzen & Vorsorge

Börsenradar

Es geht aufwärts

Kaufen, Halten oder Verkaufen – ein speziell auf den Schweizer Aktienmarkt ausgerichtetes ­Analysesystem prüft auf Basis von fünf Einzelsignalen, in welche Richtung der Börsenradar ­ausschlägt.
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An der Börse haben wir in diesem Jahr bisher ein interessantes Phänomen erlebt, nämlich dass die Konjunkturdaten weltweit schwach waren und immer noch sind – aber die Aktienmärkte sich davon nicht beeindrucken lassen. Sowohl in den USA als auch in Europa melden die Aktienindizes neue Höchststände! Und das sogar in den durchschnittlich börsenschwachen Monaten August und September. Und auch der «Crashmonat» Oktober glänzte bis zum Redaktionsschluss (16.10.) mit weiteren neuen Hochs. 

Überraschungen immer möglich

Und nun kommen die Wintermonate, die bekanntlich eher freundliche Börsen hervorbringen. Trotzdem muss man die Frage stellen, ob das nun unbegrenzt so weitergehen kann mit den steigenden Kursen.

Nun, die Anleger verlassen sich jetzt auf die Zentralbanken. Solange sie die Zinsen senken, kann erfahrungsgemäss am Aktienmarkt nicht viel schiefgehen. Und der Konjunkturaufschwung wird dann schon auch noch kommen, mutmassen die Aktienkäufer. Vermutlich haben sie recht, aber Überraschungen sind natürlich immer möglich, besonders auch angesichts der instabilen politischen Lage in Nahost.

Aber überprüfen wir nun unsere fünf bewährten Indikatoren, was sie uns für die kommenden Wochen anzeigen.

1. Zinssignale: Positiv

Sinkende Zinsen sind gut für Aktien, steigende Zinsen schlecht. So steht es in den Lehrbüchern. Es bleibt dabei: Die Zinsen sinken. Im Vergleich zur Rendite der Obligationen (0,36 %) bieten die Aktien eine durchschnittliche Dividendenrendite von 2,64  Prozent. Das spricht für den Aktienmarkt. Und grössere Dividendenkürzungen sind derzeit nicht in Sicht.

2. Der Saisoneffekt: Positiv

Zahlreiche Statistiken haben bewiesen, dass die Monate November bis April im Durchschnitt eine wesentlich bessere Performance am Aktienmarkt aufweisen als die Monate Mai bis Oktober. 

3. Die Anzahl der Schweizer Aktien mit 9-Monats-Hochs und -Tiefs: Positiv

Unsere Liste der 64 meistgehandelten schwei­zerischen Aktien zeigte zum letzten Stichtag am 11. Oktober ein klar positives Bild. Zwölf Aktien meldeten ein 9-Monats-Hoch (Sulzer, Dormakaba, Sandoz, Baloise, Helvetia, Holcim, Sonova, Zurich, Partners, Julius Bär, Swisscom, SIG) und nur zwei ein 9-Monats-Tief (Kühne & Nagel, DocMorris). Von diesen beiden würden wir uns trennen. Auch Ascom, Temenos, und Adecco liegen deutlich im Abwärtstrend. 

4. Der SMI-Index: Positiv

Beim SMI-Index für die 20 wichtigsten schweizerischen Aktien geht es trotz zwischenzeitlicher Rückschläge insgesamt nach oben. Die Marke 12 000 wurde wieder überschritten, und nichts spricht dafür, dass dieser Aufwärtstrend schon bald beendet wird. Erst ein Absinken des SMI unter die Marke 11 860 wäre bedenklich. 

5. Der Banken-Index: Positiv

Der Banken-Index setzt sich aus zehn wichtigen Grossbanken aus aller Welt zusammen; auch die UBS ist im Banken-Index enthalten. Mittlerweile ist es dem Banken-Index gelungen, die Marke 216, an der er im Laufe dieses Jahres schon zweimal gescheitert war, zu überwinden. Einer weiteren Aufwärtsbewegung steht daher nichts mehr im Wege.

6. Summe der fünf Signale: 5:0 positiv

Seit langer Zeit sind damit wieder einmal alle unsere Indikatoren für den Schweizer Aktienmarkt im Plus. Vorläufig gibt es kein Hindernis, das Depot mit einer deutlichen Mehrheit von Aktien zu bestücken. Von den Schweizer Werten kommen vor allem diejenigen als Kauf in Frage, die ein neues 9-Monats-Hoch erklommen haben; siehe Nr. 3.

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