Finanzen & Vorsorge

Börsenradar

Einsteigen in starke Aktien

Kaufen, Halten oder Verkaufen – ein speziell auf den Schweizer Aktienmarkt ausgerichtetes Analysesystem prüft auf Basis von fünf Einzelsignalen, in welche Richtung der Börsenradar ausschlägt.
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Am Signalsystem unseres Börsenradars hat sich nichts geändert, auch wenn die Kurse seit einem Monat nicht weiter zugelegt haben. Die Aktienhausse lässt sich noch Zeit, aber sie wird nach allen bisher bekannten Fakten kommen. Ermutigend sind vor allem die Konjunktursignale aus Deutschland und den USA. In Deutschland hat der Ifo-Geschäftsklima-Index nach dem Rückgang im August wieder zulegen können (109,5 nach 106,2). Und in den USA wird vor allem der ISM-Einkaufsmanager-Index sehr beachtet, der nach dem Rückgang auf 49,4 nunmehr wieder auf 51,5 zulegte und damit wieder auf Wachstumskurs ist. Nun sollten auch noch die Regierungen eine aktive Konjunkturpolitik betreiben mit Investitionen in die Infrastruktur – zumal Kredite derzeit nichts kosten, sondern wegen der Minuszinsen sogar Gewinne bringen.

1. Zinssignale: Positiv

Sinkende Zinsen sind gut für Aktien, steigende Zinsen schlecht. Wir achten dabei auf die Renditen der zehnjährigen Bundesobligationen sowie des Libor-Zinses für zwölf Monate in Schweizer Franken. Die Rendite der zehnjährigen Bundes-obligationen lag am 7. Oktober bei minus 0,55 Prozent. Der Libor-Zins lag bei minus 0,48. Gut wäre es, wenn der deutlich tiefer läge als der Zins der Bundesobligation! Denn die Schweiz muss weiterhin ihre Zinsen besonders niedrig halten, um den überbewerteten Franken nicht noch weiter steigen zu lassen. Dabei könnten die Anleihezinsen ruhig wieder in den Plusbereich kommen; für Kreditnehmer sind sie dann immer noch niedrig genug. Damit unser Zinssignal ein Warnsignal gibt, müsste die Rendite der zehnjährigen Bundesobligationen bis Ende Oktober auf mehr als +0,31 Prozent und die des 12-Monats-Libor auf mehr als +0,15 Prozent steigen. Das bleibt unrealistisch. Freilich dürfen die Zinsen nicht zu hoch sein. Aber solange die Anleihezinsen so negativ sind wie jetzt, ist das auch kein gutes Zeichen. Denn das bedeutet Konjunkturpessimismus und Rezessionsgefahr.

2. Der Saisoneffekt: Positiv

Bekanntlich sind die Monate Mai bis September häufig relativ schwache Monate für die Geldanlage in Aktien gewesen. Von Oktober bis April konnte man meist mit steigenden Aktienkursen rechnen, auch wenn sich das im vergangenen Jahr nicht bewahrheitet hat. Ab 30. September ist nun die Sommerflaute beendet. Und dieses Signal bleibt nun positiv bis Ende April 2017.

3. Die Anzahl der Schweizer Aktien mit 9-Monats-Hochs und -Tiefs: Positiv

Hierbei handelt es sich um einen Indikator mit schnellen Trendsignalen. Er misst das Verhältnis der 9-Monats-Hochs und der 9-Monats-Tiefs bei 60 Schweizer Aktien, die wir beobachten. Schon seit Juli ist die Zahl der Schweizer Aktien mit neuem Hoch gegenüber denen mit neuem Tief in der Mehrheit. Und diese Mehrheit ist sehr stabil. In den letzten Ausgaben haben wir bereits eine ganze Reihe von Titeln erwähnt, die ein neues Hoch ausgebildet haben und in die Sie investieren könnten. Aktuell sind Logitech, Temenos, Georg Fischer, ABB, DKSH und Sulzer die sechs Aktien, die am 7.10. ein neues Hoch ausgebildet haben. Auch Emmi, Huber & Suhner, Sika, Belimo, Kudelski, Geberit und Burkhalter liegen sehr gut im Trend. Gefährdet bleiben die Bankaktien UBS und Credit Suisse sowie Meyer-Burger, Galenica und Swatch. Hier noch nicht zugreifen, auch wenn diese Werte momentan billig erscheinen. Da könnten noch schlechte Nachrichten nachkommen.

4. Der SMI-Index: Positiv

Der SMI (7.10.: 8124,59 Punkte) liegt etwas tiefer als vor einem Monat, bleibt aber im Aufwärtstrend. Das gilt bereits seit dem 12. August, als dieses Kaufsignal kam. Die genannten starken Aktien sollten Ihre weiteren Favoriten sein.

5. Der Banken-Index: Negativ

Der Banken-Index hat es im Unterschied zum SMI immer noch nicht geschafft, in den positiven Bereich zurückzukehren, auch wenn er sich zuletzt deutlich stabilisierte. Zu sehr haben die Banken derzeit noch mit Altlasten zu kämpfen. Aus-serdem leiden sie unter den Niedrigzinsen, die ihnen auch wenig Spielraum für Gewinne lassen. Und Kredite werden von erstklassigen Schuldnern aufgrund der weltweiten Investitionsschwäche nur wenig nachgefragt. Lediglich an Neuemissionen und Übernahmen können die Grossbanken im Moment etwas mehr verdienen als im vergangenen Jahr. Damit nun auch unser letzter Indikator, der noch negativ ist, nämlich der Banken-Index, im November ein Kaufsignal geben kann, müsste er noch steigen, und zwar über 107,00 Punkte an einem Wochenende. Stand am 7. Oktober 104,89 Punkte. Auf der Internetseite der Börsensignale (www.boersensignale.ch) können Sie ihn wöchentlich verfolgen.

6. Summe der fünf Signale

Unser Börsenradar sieht weiter sehr gut aus. Mit 4:1 gibt er ein klares Kaufsignal für Aktien. Und selbst der einzige noch negative Indikator, der Banken-Index, könnte in den kommenden Wochen ebenfalls grünes Licht geben. Da die Kurse noch nicht richtig gestiegen sind, können Sie noch gut einsteigen. Aber nur in starke Aktien! Kaufen Sie noch keine Finanztitel und auch noch keine Auto-Werte oder -zulieferer. Ihre Favoriten sollten sein: Elektronik-, Maschinen-, Chemie- und Bauwerte.

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