Wesentliche Elemente des BCM
BAO (Besondere Aufbauorganisation)
Um in der besonderen Situation einer Krise bestehen zu können, empfiehlt es sich, eine sogenannte besondere Aufbauorganisation (BAO) vorzusehen. Im Normalzustand sollte man einen Notfallbeauftragten bezeichnen und ihm entsprechende Aufgaben zuteilen. Für die Notfallbewältigung begünstigen ein Krisenentscheidungsgremium, ein Krisenstab und Notfallteams die Umsetzung der Massnahmen.
BIA (Business-Impact-Analyse)
In der Business-Impact-Analyse werden die Auswirkungen auf die Geschäftsprozesse betrachtet. Durch die Identifikation der zeitkritischen Geschäftsprozesse können die Prioritäten und Anforderungen für die Aufrechterhaltung der Betriebsfähigkeit bestimmt werden. Berücksichtigt werden: Kontext der Organisation, interessierte Parteien, unterstützende Tätigkeiten, der Zeitrahmen (maximal vertretbare Störungsdauer) und die Ressourcen. Dabei sind auch Abhängigkeiten und Wechselwirkungen zu betrachten. In der anschliessenden Risikoanalyse werden die Ursachen ermittelt, um wirksame Gegenmassnahmen zu finden.
Der Faktor Zeit
Ein grosser Nutzen aus dem Aufbau des BCM-Systems entsteht durch die Analyse der Zeitverhältnisse. Dabei unterscheidet man verschiedene Zeiträume, die in der Bewertung des Risikos und bei der Festlegung der Massnahmen eine Rolle spielen.
RTO (Recovery Time Objective)
Geforderte Wiederanlaufzeit: Zeitraum nach einem Zwischenfall, innerhalb dessen ein Produkt fortgeführt oder eine Dienstleistung wieder aufgenommen wird oder eine Tätigkeit fortgeführt wird oder Ressourcen wiederhergestellt werden.
RTA (Recovery Time Achievable)
Erreichbare Wiederanlaufzeit: Wie lange dauert es vom Zeitpunkt des Ausfalls, bis die Notfall-Lösung produktiv ist.
MTPD (Maximum Tolerable Period of Disruption)
Maximal tolerierbare Ausfallzeit: Die Zeitdauer nach Eintreten eines Notfalls, nach der das Unternehmen ohne Einleitung von Massnahmen einen bestandsgefährdenden Schaden erleiden würde. Der MTPD wird über eine Business-Impact-Analyse ermittelt.
Mit einem BCM kann erreicht werden, dass die Produktivität durch ein Ereignis nicht auf null sinkt und die Wiederherstellungszeit verkürzt werden kann.
Fazit
Es lohnt sich auf jeden Fall, sich mit dem Business Continuity Management zu beschäftigen. Die Widerstandsfähigkeit der Organisation wird dadurch verstärkt. Durch das systematische Vorgehen lernt man viel über die Organisation, was nicht nur in der Krise einen Nutzen bringt.
Wenn Sie noch kein BCM haben, machen Sie einen ersten Schritt, benutzen Sie unsere Checkliste für eine Standortbestimmung. Das ist sicher auch nützlich, wenn Sie bereits ein System aufgebaut haben.
Weiterbildungsangebote zum Thema: Lehrgang Quality System Manager; Qualitätsmanagement für Führungskräfte. Weitere Informationen unter: https://akademie.svti-gruppe.ch
Informationen und Hilfsmittel (kostenfreie Checkliste und Formulare) zum Business Continuity Management sind auf www.safetycenter.ch/cs/Thema-BCM erhältlich.