Während die Technologiewerte an den internationalen Aktienmärkten unter Gewinnmitnahmen litten, haben sich unsere schweizerischen Standardwerte gut behaupten können. Vorübergehende Verluste wurden mittlerweile wieder aufgeholt. Der US-Dollar liegt mittlerweile wieder im Aufwärtstrend, was europäischen Exportwerten zugutekommt.
Bedenken gab es wegen steigender Rohstoffpreise. Viele fragen sich, ob die Inflationsgefahr wiederkehrt und daraufhin die Anleihezinsen kräftig steigen. Doch solche Befürchtungen sind noch verfrüht; immer noch liegen ja die zehnjährigen Bundesobligationen im Minuszinsbereich. Und die Zentralbanken versuchen auch, allzu heftige Zinsanstiege zu verhindern, solange die Konjunktur noch angekurbelt werden muss.
Die Aktienkurse in den USA haben schon langsam ein Niveau erreicht, wo Bedenken durchaus gerechtfertigt sind. Zwar droht auch dort kein unmittelbarer Absturz der Aktienkurse, und in Europa liegt das Kursniveau noch niedrig. Aber wenn es in den USA zu einer breiten Kurskorrektur käme, würden selbstverständlich auch unsere schweizerischen Aktien darunter leiden. Noch aber melden unsere Frühindikatoren keine Gefahr, wie wir gleich sehen werden.
1. Zinssignale: Positiv
Sinkende Zinsen sind gut für Aktien, steigende Zinsen schlecht. So steht es jedenfalls in allen ökonomischen Lehrbüchern. Wir achten dabei auf die Renditen der zehnjährigen Bundesobligationen und des Libor-Zinses für zwölf Monate in Schweizer Franken. Zwar haben sich die zehnjährigen Bundesobligationen in der Schweiz von ihrem tiefsten Punkt mittlerweile verabschiedet. Aber kann man bei diesen negativen Zinsen wirklich bereits von einem «Zinsanstieg» reden? Es ist ja noch nicht einmal eine Rückkehr zur Normalität! Noch lange werden Obligationen keine Konkurrenz für den Aktienmarkt sein.
2. Der Saisoneffekt: Positiv
Zahlreiche Statistiken haben bewiesen, dass die Monate November bis April eine wesentlich bessere Performance am Aktienmarkt aufweisen als die Monate Mai bis Oktober. Von daher droht also zumindest bis Ende April noch keine Gefahr.
3. Die Anzahl der Schweizer Aktien mit 9-Monats-Hochs und -Tiefs: Positiv
Erneut melden 16 von 60 schweizerischen Standardaktien neue Neun-Monats-Hochs und keine einzige ein Neun-Monats-Tief. Der Aufwärtstrend bleibt also ungebrochen. Sie sollen natürlich die Namen der aufwärts strebenden Favoriten erfahren: Zehnder, Kühne+Nagel, Arbonia, Georg Fischer, Bucher, Julius Bär, Swatch, Oerlikon, Rieter, UBS, Adecco, ABB, Dormakaba, Zurich, Forbo, Baloise.
Es ist schon auffallend, dass die drei bei internationalen Anlegern besonders beliebten Aktien Roche, Novartis und Nestle derzeit eher gemieden werden. Hier lohnen sich Käufe nur für langfristig orientierte Anleger. Denn Pharma- und Nahrungsmittelwerte gehören im Moment zu den am schwächsten tendierenden Branchen.