Finanzen & Vorsorge

Börsenradar

Aktien noch kaufenswert

Kaufen, Halten oder Verkaufen – ein speziell auf den Schweizer Aktienmarkt ausgerichtetes Analysesystem prüft auf Basis von fünf Einzelsignalen, in welche Richtung der Börsenradar ausschlägt.
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«Alle Einzelsignale stehen nun auf Kaufen», war die Überschrift in unserer letzten Ausgabe. In der Tat sind die Aktien seither weiter gestiegen, vor allem unsere Unternehmen aus der Schweiz. Der SMI-Index meldete immer neue Rekordniveaus. Dies trotz des starken Frankens, der Exporte ins europäische Ausland und in den Dollarbereich einschliesslich der asiatischen Märkte immer wieder erschwert. 

Sorgen bereit aber weiterhin die schwache Konjunktur. Die ist auch erkennbar an den sinkenden Preisen für Rohstoffe, Metalle, Öl und Kreditzinsen. Ja, auch Kreditzinsen sind eine Ware, deren Preis momentan im Sinken ist. 

Schuld daran sind nicht die viel gescholtenen Zentral­banken, sondern die vorsichtigen Politiker und Unternehmenslenker, die sich derzeit vorwiegend auf das Sparen konzentrieren. Der Mut für In­vestitionen fehlt. Die Zentralbanken können gar nicht anders, als ihre Zinsen ebenfalls nach unten anzupassen. Noch wirkt sich diese Sparpolitik nicht allzu negativ auf die Unternehmensgewinne aus. Bis zur Jahresmitte wird daher der Aufwärtstrend am Aktienmarkt wohl noch anhalten. Europa hat ja auch noch grossen Nachholbedarf, was Kurs­gewinne betrifft. Was jedoch in der zweiten Jahreshälfte 2020 passieren wird, das ist noch ungewiss. Aber was sagen nun unsere speziellen Signale für die Schweiz?

1. Zinssignale: Positiv

Sinkende Zinsen sind gut für Aktien, steigende Zinsen schlecht. So steht es jedenfalls in allen ökonomischen Lehrbüchern. Wir achten dabei auf die Renditen der zehnjährigen Bundesobli­gationen und des Libor-Zinses für zwölf Monate 
in Schweizer Franken. 

Auffallend bleibt, dass die Renditen der Anleihen erneut gesunken sind, eben aufgrund der Konjunkturschwäche. Doch die Schweizer Zentralbank sorgt durch noch tiefere Strafzinsen dafür, dass sich der Zinsabstand zwischen kurzen und langen Zinsen nicht noch weiter verschärft. Jedenfalls werden Zinsen in diesem Jahr niemals mit Aktiendividenden konkurrieren können.

2. Der Saisoneffekt: Positiv

Zahlreiche Statistiken haben bewiesen, dass die Monate November bis April eine wesentlich bessere Performance am Aktienmarkt aufweisen als die Monate Mai bis Oktober. Dieses positive Signal gilt bis Ende April 2020.

3. Die Anzahl der Schweizer Aktien mit 9-Monats-Hochs und –Tiefs: Positiv

Hier handelt es sich um einen Indikator mit schnellen Trendsignalen. Er misst das Verhältnis der 9-Monats-Hochs und der 9-Monats-Tiefs bei 60 Schweizer Aktien, die wir beobachten.

Mitte Februar gab es von unseren 60 Aktien aus der Schweiz fünf, die ein neues 9-Monats-Hoch ausbildeten. Das sind PSP Swiss Property, Lonza, Givaudan, Emmi und SGS. Diese Aktien sind immer noch kaufenswert. Nur zwei meldeten ein 9-Monats-Tief, nämlich Dormakaba und Kudels­ki. Diese beiden sind verkaufenswert, wie auch Ascom, DKSH, Swatch, Dufry und Aryzta, die einen deutlichen Abwärtstrend aufweisen.

4. Der SMI-Index: Positiv

Der SMI meldete zuletzt immer wieder neue historische Hochs. Sein Aufwärtstrend wäre erst gebrochen, wenn er im März unter 9728 Punkte fallen würde.

5. Der Banken-Index: Positiv

Den Banken-Index verfolgen wir deshalb so genau, weil er in der Vergangenheit immer sehr rechtzeitig angegeben hat, ob irgendwo in der Welt Zahlungsunfähigkeit von bestimmten Staaten oder Kreditinstituten droht, die dann grös­-sere Kreise ziehen könnte. In diesem Fall würde der Banken-Index, der sich aus zehn Grossbanken in aller Welt zusammensetzt, sehr rechtzeitig Alarm schlagen, wie sich in der Finanzkrise 2007 bis 2008 gezeigt hat. Über www.boersensignale.ch können Sie den Banken-Index wöchentlich verfolgen.

6. Summe der fünf Signale

Mit 5:0 meldet unser Börsenradar weiterhin die maximale Anzahl von positiven Signalen. Wir können daher darauf vertrauen, dass dieser Trend zumindest bis zur Jahresmitte anhält. Trotz des bereits hohen Kursniveaus lohnen sich daher weitere Aktienkäufe. Wie es in der zweiten Jahreshälfte läuft, hängt dann besonders von der Konjunkturentwicklung ab, die jetzt noch sehr schwach ist.

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