Die Corona-Krise hat das Handeln vieler Unternehmen grundlegend verändert. Weitläufig hat sich gezeigt, wie wertvoll die Mitarbeiter wirklich sind, wie engagiert und verantwortungsvoll sie agieren, wenn man sie unternehmerisch miteinbezieht und tatsächlich selbstorganisiert arbeiten lässt. Es gibt keinen Grund, nach der Krise zu altem Vorgehen zurückzukehren.
Ganz im Gegenteil. Längst zeichnet sich etwa ab, dass das Homeoffice nicht mehr wegzudenken ist. Auch Videokonferenzen werden uns erhalten bleiben. Das Führungsverhalten wird sich hierdurch zwangsläufig wandeln, Selbstorganisation, Agilisierung und Digitalisierung legen weiter an Tempo zu. All das wird auch die organisationalen Strukturen in den Unternehmen verändern.
Company-Redesign notwendig
Für die Post-Corona-Zeit wird es nicht reichen, nur an ein paar Stellschrauben zu drehen. Vielmehr ist ein Company-Redesign angeraten, um mit den Ungewissheiten einer sich immer schneller verändernden Zukunft Schritt halten
zu können. Ein zentrales Element hierbei ist Partizipation, also die aktive Beteiligung aller im Unternehmen. Dazu braucht es umfassende Mitgestaltungsmöglichkeiten – und Transparenz.
Transparenz impliziert, dass Veränderungsinitiativen und ihr Fortschritt bereichs- und hierarchieübergreifend auf einem digitalen oder physischen Statusboard veröffentlicht und so für alle sichtbar gemacht werden. Auch die regelmässige Aktualisierung ist allen zugänglich. Dies erleichtert interdisziplinäre Abstimmungsprozesse und garantiert Synergien. Ausserdem: Wenn alles transparent ist, trocknet die Gerüchteküche aus.
Die fortlaufende Visualisierung von Massnahmen und Tätigkeiten ist in operativen Bereichen schon länger Usus: Pinnwände, Whiteboards und Kanban-Boards sind Beispiele dafür. Ergänzt wird dies nun um ein Tool, das strategische Vorgehensweisen kompakt auf einer Seite darlegt. Es ist als Business Model Canvas bekannt geworden. Auf Basis dieser Vorlage lässt sich auch ein Transformation Canvas erstellen.
Der Canvas-Ursprung
Die Idee, für die Entwicklung von Geschäftsmodellen ein Canvas, also eine Leinwand, zu nutzen, geht auf den Schweizer Business-Strategen Alexander Osterwalder zurück. Kernpunkt ist die Visualisierung auf einer einzigen Übersichtsseite, wodurch im Gegensatz zum langatmigen und textlastigen klassischen Business-Plan alles Wesentliche auf einen Blick sichtbar wird. So hilft diese Methode, sich strukturiert von einer Grundidee bis zum fertigen Geschäftsmodell vorzuarbeiten. Sie hat sich zu einem weltweiten Standard für Start-ups entwickelt und wird mittlerweile auch von grossen Marktplayern eingesetzt.