Seit Mitte Juli ist die Stimmung am Aktienmarkt insgesamt freundlich. Das gilt nicht nur für die Schweiz, sondern weltweit. Ein sehr wichtiges positives Konjunktursignal kam zuletzt vom US-Einkaufsmanagerindex, der im Juli zum zweiten Mal hintereinander wieder anstieg und mit dem Überschreiten der 50er-Marke auf eine Belebung der US-Wirtschaft zum Jahresende und für 2021 hinweist. Noch sind freilich die Unternehmensmeldungen für das zweite Quartal nicht gut. Aber diese Tatsache ist in den Kursen bereits enthalten. Spannend wird es dann noch einmal im Herbst, wenn die Insolvenzen der Unternehmen gemeldet werden müssen. Die Banken mussten sich dafür mit hohen Rücklagen wappnen. Das hat auch unseren Banken-Index wieder nach unten gedrückt, der noch kein positives Signal geben konnte.
Insgesamt gesehen sind die Aktienkurse weder in der Schweiz noch weltweit zu hoch. Neben vielen überbewerteten High-Tech-Aktien gibt es auch zahlreiche unterbewertete Titel. Auf die sollte man sich bei seinen Käufen jetzt konzentrieren, aber gleichzeitig darauf achten, nur Aktien auszuwählen, bei denen der Trend nach oben zeigt und die also relativ stark sind.
Aber kommen wir nun zu unseren einzelnen Indikatoren für die Schweiz:
1. Zinssignale: Positiv
Sinkende Zinsen sind gut für Aktien, steigende Zinsen schlecht. So steht es jedenfalls in allen ökonomischen Lehrbüchern. Wir achten dabei auf die Renditen der zehnjährigen Bundesobligationen und des Libor-Zinses für zwölf Monate in Schweizer Franken.
An den Minuszinsen hat sich nichts geändert. Einerseits sind Negativzinsen positiv, weil sie den Staat und die Unternehmen finanziell entlasten und Investitionen ermöglichen. Die sind ja nötig, um die Corona-Krise zu überwinden. Und besonders in der Schweiz sollten die Zinsen nicht wieder steigen, weil das sonst Währungsspekulanten anlocken könnte, die den Franken zu unvertretbar hohen Kursen treiben könnten. Andererseits sind Negativzinsen ja keine Dauerlösung. Investoren wünschten sich auch wieder positive Zinsen für ihre Vermögensanlagen.