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M & A-Aktivitäten im Schweizer Markt von KMU getrieben

Im vergangenen Jahr waren Schweizer KMU insgesamt an 205 Transaktionen beteiligt, was mehr als die Hälfte aller Transaktionen mit Beteiligung von Schweizer Unternehmen entspricht. Überhaupt sind es vor allem KMU, die den Schweizer M&A-Markt prägen.
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Kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) dominieren den Schweizer M&A-Markt hinsichtlich der Anzahl an Transaktionen, während die grossen Akteure zwar für das Volumen sorgen, derzeit aber eher zögerlich agieren. Die Schweizer KMU bestätigen dadurch erneut ihren Status als Rückgrat der Schweizer Wirtschaft. Sie sind nicht nur attraktive Ziele für ausländische Investoren, sondern mischen selbst an vorderster Front mit, sowohl im Heimatmarkt als auch ausserhalb der Landesgrenzen.

Transaktionsanzahl gestiegen

2013 war für den Schweizer M&A-Markt ein sehr kontrastreiches Jahr. Der Gesamtwert der Transaktionen mit Beteiligung von Schweizer Unternehmen ist im Vergleich zum Vorjahr um 80 Prozent gesunken, von 130 Mrd. auf 28 Mrd. US-Dollar. Die Anzahl der Transaktionen hat hingegen leicht zugenommen, von 339 auf 360.

Diese Situation ergibt sich einerseits aus dem Mangel an Transaktionen mit bedeutendem Umfang. Andererseits verdeutlicht sie die abwartende Haltung, die im Euroraum und den USA immer noch vorherrscht, trotz der im zweiten Halbjahr zu beobachtenden positiven Entwicklungen.

Die Motoren des M & A-Marktes

Im letzten Jahr waren Schweizer KMU insgesamt an 205 Transaktionen beteiligt, was 57 Prozent aller Transaktionen mit Beteiligung von Schweizer Unternehmen entspricht. Diese 205 Transaktionen setzten sich aus 96 Inlands-, 63 Inbound- und 46 Outbound-Transaktionen zusammen (siehe Abbildung).

Die Gesamtzahl der Inlands- und Inbound-Transaktionen mit einer Schweizer KMU-Beteiligung beläuft sich auf 159, was 79 Prozent der gesamten Inlands- und Inbound-Transaktionen mit Schweizer Zielunternehmen entspricht. Dadurch wird einmal mehr die wirtschaftliche Bedeutung von KMU unter Beweis gestellt.

Über die Landesgrenzen der Schweiz hinaus haben die Schweizer KMU 46 Firmenkäufe getätigt. Dies entspricht 32 Prozent der gesamten Firmenkäufe durch Unternehmen in der Schweiz im Ausland. Die kleinen und mittleren Unternehmen profitierten dabei von der positiven Entwicklung ihrer Geschäftsaktivitäten, einer gesunden Wirtschaft in der Schweiz, dem Wertgewinn des Frankens sowie einem erleichterten Zugang zu Fremdka­pital für die Realisierung von externem Wachstum.

Positiver Trend hält an

Bei 80 Prozent der getätigten Inlands- und Inbound-Unternehmenskäufe /-verkäufe wird der Preis der Transaktion auf unter 50 Millionen Schweizer Franken geschätzt. Bei den Outbound-Transaktionen der KMU hatten 86 Prozent einen geschätzten Wert von weniger als 50 Millionen Franken. Dieses Phänomen kann teilweise mit dem Wertgewinn des Schweizer Frankens erklärt werden, der den Nominalwert der im Ausland re­alisierten Käufe nach der Umrechnung in die Schweizer Währung senkt.

Die Schweizer KMU dürften 2014 wei­terhin von den positiven Aussichten der Weltwirtschaft profitieren. Diese Erwartung wird auch durch die Ergebnisse der im dritten Quartal 2013 von Deloitte durchgeführten CFO-Studie bestätigt: 63 Prozent der CFO schätzen das Schweizer Wirtschaftswachstum für die kommenden zwölf Monate als positiv ein. Zudem rechnen 72 Prozent mit steigenden Umsätzen für ihr Unternehmen und 38 Prozent erwarten eine Verbesserung der Betriebsmargen. Das Staatssekretariat für Wirtschaft prognostiziert für 2014 einen Anstieg des BIP um 2,2 Prozent, was diesen positiven Trend ebenfalls bestätigt.

Ein ähnliches Bild zeigen auch die Umfrageergebnisse hinsichtlich der geplanten M & A-Aktivitäten von Schweizer Unternehmen in den kommenden zwölf Monaten. 56 Prozent der CFO erwarten eine zunehmende M & A-Aktivität, wohingegen nur vier Prozent mit einem Rückgang rechnen. Im Jahr 2014 dürften die M & A-Aktivitäten somit weiter ansteigen, und die Schweizer KMU wohl erneut ganz vorne mitmischen.

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