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Internationalisierung

Hongkong mit grossem Potenzial für Schweizer KMU

Hongkong ist für Schweizer Unternehmen nicht nur als Tor zu China von Bedeutung. Die Schweizer Aussenwirtschaftsförderin Osec hat daher in Hongkong einen weiteren Swiss Business Hub (SBH) eröffnet. Die wichtigsten Aufgaben: die Unterstützung von KMU beim Markteintritt und die Standortpromotion der Schweiz vor Ort.
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Der neue Swiss Business Hub (SBH) ist in den Räumlichkeiten des Schweizer Generalkonsulats untergebracht. Der Leiter der neuen Osec-Aussenstelle, Frank Eggmann, wird mit seinem Team exportorientierten Schweizer und Liechtensteiner KMU, die in Hongkong Fuss fassen möchten, beratend zur Seite stehen und zum Beispiel bei der Evaluation des Marktes oder bei der Vermittlung von Geschäftskontakten wertvolle Unterstützung bieten können. Der neue Swiss Business Hub Hongkong nimmt neben der Exportförderung auch Aktivitäten zur Standortpromotion der Schweiz wahr und bemüht sich darum, Entscheidungsträgern aus Hongkongs Wirtschaft die Schweiz als attraktiven Unternehmensstandort bekannt und beliebt zu machen.

Hongkong ist das Tor zu China schlechthin und kann als regionaler Standort auch andere umliegende Länder in Asien bedienen, zum Beispiel die ASEAN-Staaten. China profitiert zudem von Hongkongs Stellung als Sammelbecken von Importgütern aus der Schweiz und der EU. Die weltwirtschaftliche Bedeutung Hongkongs wird auch durch die starke Präsenz der Schweizer Firmen vor Ort unterstrichen: Momentan sind rund 190 Schweizer Unternehmen in Hongkong tätig. Die Schweizer Direktinvestitionen in Hongkong belaufen sich aktuell auf rund 5 Mrd. CHF.

Mit der Eröffnung des SBH Hongkong soll für Schweizer Unternehmen der Zugang zu Hongkong weiter vereinfacht werden. Die Eröffnung des neuen SBH ist ein weiterer strategischer Schritt der Osec, die Schweizer Wirtschaft bei ihrer Expansion in Wachstums- und Schwerpunktmärkte mit direkter Hilfestellung vor Ort zu unterstützen. Neben dem neuen Stützpunkt in Hongkong führt die Osec in ihrem Aussennetz zusammen mit dem Eidgenössischen Departement für Auswärtige Angelegenheiten (EDA) nun 19 SBH.

Als Sonderverwaltungszone Chinas ist Hongkong mittlerweile der drittwichtigste Handelspartner der Schweiz in Asien. Mit Inkrafttreten des Freihandelsabkommens EFTA-Hongkong Anfang Oktober werden sich die Handels- und Wirtschaftsbeziehungen zwischen der Schweiz und Hongkong noch einmal intensivieren. Hongkong, ein eigentlicher Stadtstaat mit einer Bevölkerung von rund sieben Millionen Menschen, weist ein BIP von rund 250 Mrd. US-Dollar und ein hohes Wirtschaftswachstum von fünf Prozent (2011) aus. Im Jahr 2011 beliefen sich die Schweizer Exporte nach Hongkong auf fast 6,3 Mrd. CHF. In den ersten zehn Monaten 2012 sind die Ausfuhren nochmals um über 14 Prozent angestiegen, während sie nach China im gleichen Zeitraum um über 12 Prozent abnahmen. Den weitaus grössten Anteil der Exportgüter machen Uhren aus, gefolgt von Edelsteinen, Edelmetallen und Bijouterie sowie Maschinen, pharmazeutischen Erzeugnissen und chemischen Grundprodukten.

Weiteres grosses Potenzial für exportorientierte Schweizer Unternehmen sieht die Osec insbesondere in den Bereichen Biotech und Medtech, elektronische Geräte, ICT & Multimedia, aber auch im Cleantech-Sektor, zum Beispiel bei den erneuerbaren Energien oder bei der Energieverteilung, sowie im nachhaltigen Bauen. Derweil werden von der Osec in Auftrag gegebene Marktstudien zu den Geschäftsmöglichkeiten für Schweizer KMU in den Bereichen Life Science und Cleantech ausgearbeitet, die erstmals am Hongkong-Forum am 13. März in Zürich vorgestellt werden (siehe Kasten).

Sorgfältige Vorbereitung

In welchen Markt auch immer man als Unternehmen expandiert: Die sorgfältige Vorbereitung bei einem Sprung ins Ausland, für die genügend Zeit eingeplant werden muss, ist entscheidend. Die Umsetzung der Auslandstrategie, das Know-how, die personellen und finanziellen Ressourcen, die Konkurrenzfähigkeit des eigenen Produktes im Ausland und die Innovationsfähigkeit im Zielmarkt sind wichtige Punkte, die vor einer Expansion genau analysiert werden sollten. Ein besonderes Augenmerk gilt es sicherlich auch auf die kulturellen Gepflogenheiten zu richten. Die Kultur der Hongkong-Chinesen ist ganz anders als die europäische Kultur. Deshalb lohnt es sich auch, genügend Zeit aufzuwenden, um sich mit den Eigenheiten dieser Kultur möglichst gut vertraut zu machen. Ferner ist es ratsam, auf jeweilige Spezialisten mit entsprechendem Know-how zurückzugreifen, die einem beim Markteintritt richtig beraten.

Um erfolgreich zu sein, ist auch die sorgfältige Wahl des richtigen Geschäftspartners zentral. Da kann es hilfreich sein, wenn man über eine Empfehlung in Kontakt zu einem möglichen Geschäftspartner kommt. «

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