Südkorea ist nicht nur im Export weltmeisterlich. Das Land importiert auch Güter im Wert von rund 425 Mrd. US-Dollar und ist mittlerweile der zehntgrösste Importeur der Welt. Für Schweizer Exporteure wird das aufstrebende asiatische Land immer wichtiger. Der Schweizer Exportanteil nach Südkorea ist mit gut 0,5 Prozent bzw. 2,3 Mrd. Franken im Jahr 2011 nicht unbedeutend, verfügt aber noch über Wachstumspotenzial – denn südkoreanische Unternehmen sind auf Partner angewiesen, deren Produkte zu den besten auf dem Weltmarkt gehören.
Dies bietet gute Chancen für Schweizer Unternehmen. Umso mehr Gewicht bekommt auch das bereits seit 2006 zwischen der Schweiz und Südkorea bestehende Freihandelsabkommen, das zu einer wesentlichen Vereinfachung des bilateralen Handels geführt hat und dem wirtschaftlichen Verkehr zwischen den beiden Ländern weiter Auftrieb verleihen wird.
Grosses Geschäftspotenzial
Für die Schweizer MEM-Branche (Maschinen-, Elektronik- und Metallindustrie) ist der koreanische Markt besonders attraktiv. Hochstehende Werkzeugmaschinen aus der Schweiz etwa sind für koreanische Autobauer interessant, die bezüglich Qualität, Sicherheit und Design zunehmend höhere Ansprüche stellen. Gemäss der kürzlich von der Osec publizierten Marktstudie «MEM in Korea» belief sich die Nachfrage nach Industriemaschinen im vergangenen Jahr auf rund 80 Mrd. US-Dollar. Für Schweizer Firmen gibt es Geschäftspotenzial insbesondere in den Bereichen Flüssigpumpen, Kompressoren, Messinstrumente, Turbinen, Verpackung und Textil-, Plastik- und Gummimaschinen. Markteintritte sind für Schweizer Unternehmen vor allem in jenen Segmenten empfehlenswert (und sicherlich auch einfacher), in denen sie bereits über ein signifikantes Exportvolumen verfügen und in denen sie auch vom guten Image von «Swiss made» profitieren können.
Auch der ICT-Sektor trägt wesentlich zum Wirtschaftswachstum Südkoreas bei, wie aus der Marktstudie «ICT Market in Korea» hervorgeht. Im Jahr 2011 betrug der ICT-Anteil am BIP über 11 Prozent. Die südkoreanischen Exporte in diesem Bereich beliefen sich auf rund 157 Mrd. US-Dollar. Das grösste Wachstum im Hardwarebereich wird bei den Smart Phones, den Tablet PCs und den State Disks (SSD) verzeichnet. Ebenfalls ein kräftiges Wachstum verzeichnen Smart Devices, Cloud Computing, Mobility and Social-Network-Dienste. Für Schweizer Firmen, die in Südkorea tätig werden wollen, empfiehlt es sich, mit lokalen Partnern zusammenzuarbeiten, um so zum Beispiel einfacher eigene Komponenten vertreiben zu können. Aufgrund der hoch entwickelten Internetstruktur in Südkorea ist für Schweizer Firmen zudem das Online-Marketing bei der Produktdistribution sehr wichtig.