Globalisierung war bis anhin vor allem eine Strategie von Grossunternehmen. Die internationale Stellung der Schweiz assoziieren wir mit den grossen multinationalen Firmen wie Nestlé oder Novartis. Diese Unternehmen sind in den ausländischen Märkten rund um den Erdball tätig und prägen den Ruf der Schweiz. Aber bekanntlich sind die grossen Firmen nur ein kleiner Teil der Schweizer Wirtschaft. Die Schweiz ist ein Land von kleinen und mittelgrossen Firmen. 99 Prozent aller Firmen im Industriebereich beschäftigen weniger als 250 Personen. Von diesen sind 83 Prozent Mikrounternehmen, also Firmen mit zehn oder weniger Beschäftigten.
Keine Frage der Grösse
Grösse hat aber nichts mit Internationalisierung zu tun. Denn der Schweizer Markt ist klein, und viele Firmen orientieren sich daher nach aussen. Gemäss dem Swiss International Enterpreneurship Survey (SIES), welches von der School of Management in Fribourg erstellt wird, haben im Jahre 2013 93 Prozent der 788 befragten Firmen mehr als die Hälfte ihrer Produkte im Ausland verkauft. Dabei ist die Hälfte der Firmen, welche in den SIES einbezogen werden, Mikrounternehmen. Sie und die grösseren KMU verkaufen hauptsächlich nach Europa (93 Prozent), doch auch nach Asien (49 Prozent), Nordamerika (40 Prozent), Südamerika (25 Prozent), Afrika (20 Prozent) und Australien (21 Prozent).
Die Internationalisierung ist für KMU also genauso wichtig wie für grosse Firmen. Doch der Prozess der Integration in die Weltwirtschaft ist unterschiedlich. Wenn Transportkosten hoch und tarifäre und nicht-tarifäre Handelsbarrieren bedeutend sind, gründen Grossfirmen eine Niederlassung, um ihre Kunden direkt vor Ort zu bedienen. Diese Möglichkeit steht den KMU nicht zur Verfügung. Die Kosten der Produktionsauslagerung sind hoch und tendieren, mit der Distanz zwischen Ländern überproportional zu steigen. Regulatorische Unsicherheiten, Sprache und kulturelle Unterschiede sowie der Mangel eines Verteilernetzwerks bedeuten hohe Fixkosten einer Produktionsverlagerung. Diese Fixkosten können sich die KMU nicht leisten. Für sie bleibt der Export der einzige Weg, um in einen ausländischen Markt einzutreten.