Die Zusammenarbeit mit Kollegen findet nicht reibungslos statt. In den meisten Büros gibt es Knatsch und Ärger. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie von Sharp Business Systems und dem Marktforschungsinstitut Censuswide. Über 6000 Bürokräfte in neun Ländern wurden befragt und die typischen Büro-Unsitten identifiziert.
Wissen horten
Fast die Hälfte der Befragten geben an, dass das Teilen von Informationen im Team nicht selbstverständlich ist. Und so ist eine der wichtigsten Grundvoraussetzungen für die erfolgreiche Zusammenarbeit nicht oder nur stark eingeschränkt gegeben. Das führt zu ineffizienten Arbeitsabläufen im Betrieb und wirkt sich unweigerlich auf die Bilanz des Unternehmens aus. Interessant dabei ist, dass vor allem die technische Ausstattung dafür verantwortlich gemacht wird. Diese soll das Teilen von Informationen im Team nicht etwa erleichtern, wie das von den Arbeitgebern geplant war, sondern die gegenseitige Information erschweren, heisst es in der Studie.
Tatort Drucker
Laut der Untersuchung dominieren im Büro-Alltag zudem viele ich-bezogene Verhaltensweisen, die zu Knatsch führen. Die ärgerlichen Angewohnheiten der Kollegen können zu einer schleichenden Missstimmung unter den Mitarbeitenden führen und auf Dauer grossen Schaden anrichten. Im Büro liefert besonders der Drucker viel Stoff für Ärger. Häufig genannt wird zum Beispiel das Nicht-Auffüllen des Papiers. Jeder zweite regt sich regelmässig darüber auf. Und gut ein Fünftel der Befragten geben zu, öfters kein Papier nachzulegen.
Zettelkrieg
Fast ein Drittel der Befragten ziehen es vor, den Ärger zu schlucken und einfach darüber hinwegzusehen. Rund ein Viertel wählt den indirekten Weg und beschwert sich beim Verantwortlichen per E-Mail oder bei anderen Kollegen. Ein Fünftel klebt eine Notiz an den Tatort oder an eine für jeden gut sichtbare Stelle im Büro. Besonders kompromisslos geht es im Personalmanagement zu: Dort machen 35 Prozent der Befragten ihrem Ärger durch direkte Benachrichtigung des Vorgesetzten Luft.
Fazit
Durch egoistische Verhaltensweisen leidet der Teamgedanke. Im schlimmsten Fall kann von einer «Team»-Arbeit gar nicht erst gesprochen werden. Und wenn dazu noch die gravierenden Probleme eines mangelhaften Informationsaustauschs kommen, ist die Situation für ein Unternehmen bedrohend. Die Führungspersonen tun also gut daran nicht wegzusehen, wenn es Anzeichen für Ärger unter den Mitarbeitenden gibt. Das zeigt die Untersuchung zum Büro-Knatsch.